Im ersten Durchgang fand Hoffenheim noch nicht den Umlegeschalter nach der 1:7-Katastrophe vom vorherigen Spieltag in München. Effektive Stuttgarter schlugen zudem zweimal gnadenlos zu, hatten aber nach dem Seitenwechsel oft Probleme mit den deutlich verbesserten Hausherren, die allerdings die meisten Chancen liegen ließen und nur noch einen Elfer verwandelten.
Mlapa für Hoffenheim (3., von Niedermeyer abgedrängt) und Kuzmanovic gegenüber (5., Fernschuss, den Starke parierte) hatten die ersten Möglichkeiten eines Baden-Württemberg-Derbys, das recht schnell auf einen ersten Höhepunkt zusteuerte. Stuttgart kam nach acht Minuten über rechts, Boulahrouz flankte präzise auf Ibisevic, der aus zentraler Position Starke überwand. Hoffenheim saß der Schock in den Gliedern, denn nach vorne gelang wenig und hinten sorgte der VfB mit seinen Kontern immer wieder für Unruhe bei den Kraichgauern. Starke verhinderte einen weiteren Einschlag gegen Boulahrouz (20.), doch auch 1899 blitzte kurz auf, Babel schoss allerdings nach einem Eckball knapp vorbei (23.) und Mlapa kam nur Sekundenbruchteile gegen Niedermeyer zu spät (24.). Die Hoffenheimer Überlegenheit hielt zwar an, doch die Gegenzüge der Gäste blieben etwas zielgerichteter. Bis auf ein Abseitstor von Mlapa (36.) gab es dennoch überwiegend Leerlauf im Angriff beider Teams. Einmal aber fanden die Schwaben vor der Pause noch eine Lücke und nutzten sie prompt. Erneut flankte Boulahrouz optimal von rechts vors Tor, Ibisevic hechtete in die Flugbahn und machte einen Doppelpack gegen seinen Ex-Klub per Kopf perfekt (43.).
Mit der Einwechslung von Salihovic wirkten die Hausherren zu Beginn der zweiten Halbzeit wesentlich zwingender, doch erst Mlapa war nach 56 Minuten dicht vor dem Anschlusstreffer, scheiterte aber im direkten Duell gegen Ulreich und jagte zwei Minuten später die Kugel über den Kasten sowie kurz danach am Tor vorbei (59.). Nachdem Schieber (60.) und Babel (61.) ebenfalls nicht getroffen hatten, folgten ein paar ruhigere Minuten mit einigen Auswechselungen. Als Verteidiger Johnson über links plötzlich durchbrach, Mazas langes Bein den Angreifer aushebelte, zeigte Schiri Perl auf den Punkt und Salihovic verwandelte sicher zum 1:2 (73.). Hoffenheim setzte zwar zum Sturmlauf an, doch die Schwaben verteidigten weiterhin geschickt oder 1899 vertändelte bzw. verpasste den richtigen Moment zum Abschluss. Eine Halbchance gab es noch für Salihovic nach einer Mlapa-Flanke, doch der Aktivposten des zweiten Durchgangs wurde einmal mehr am Einschuss vom starken Niedermeyer gehindert (87.). Die Restminuten verschleppte der VfB geschickt, so dass es beim 2:1-Erfolg für die Labaddia-Elf blieb.
Ulrich Merk
Wir wären jetzt im zehnten Meisterjahr, wenn die Bayern den Titel wieder holen - dann hat es eben nicht nur Bayer Leverkusen nicht geschafft, sondern auch Dortmund nicht und viele andere auch nicht.
— Rudi Völler zum bevorstehenden, zehnten Meistertitel in Serie des FC Bayern, 2021.