Das Spitzenspiel steigt am Freitag (Leverkusen vs. Hannover), der Kellergipfel am Samstag (St. Pauli vs. Köln) und am Sonntag versucht die Frankfurter Eintracht, die ersten Punkte des Kalenderjahres 2011 einzufahren.
Als die 96er im Hinspiel trotz fast einstündiger Unterzahl ein 2:2-Unentschieden gegen die favorisierten Leverkusener herausholten, galt das als Überraschung. Mittlerweile etablierten sich die Niedersachsen in der Spitzengruppe und treten als direkter Verfolger der zweitplatzierten Heynckes-Elf in der BayArena an. Die muss auf Bender verzichten (Knieprobleme) und wird ohne Helmes spielen, dem Jupp Heynckes eine Denkpause („Im Moment hat es den Anschein, dass er nicht ganz bei der Sache ist“) verordnete.
Nicht ganz bei der Sache zu sein, wie es im Spiel gegen Köln den Anschein erweckte, kann sich Werder Bremen gegen die erstmals seit seinem Wechsel zu Milan ohne Mark van Bommel antretenden Bayern nicht leisten. „An allen Lastern wurde gearbeitet“, erklärte Thomas Schaaf, dass seine Schützlinge die offenbarten Fehler in Zweikampf, Zusammenspiel, Laufbereitschaft und Verwertung der Standardsituationen nicht wiederholen wollen. Die Schwäche der Mainzer lag zuletzt an der geringen Trefferausbeute. Dies beim 1. FC Kaiserslautern abzustellen, dürfte nicht ganz einfach sein. Die Pfälzer kassierten bislang erst zehn Gegentreffer auf dem Betzenberg; nur drei andere Klubs unterboten daheim diese Marke. Dazu zählt Tabellenführer Borussia Dortmund (5 Gegentore im eigenen Stadion), der allerdings beim Auswärtsspiel in Wolfsburg den Schock zu verarbeiten hat, wohl die komplette Rückserie ohne Kagawa (Mittelfußbruch) auskommen zu müssen. Mit Barrios („Lucas wird beginnen“) hat Jürgen Klopp indes wieder einen fitten Kandidaten für den Sturm; leichte Fragezeichen stehen noch hinter der Einsatzmöglichkeit Blaszczykowskis (Achillessehnenverletzung).
„Wir haben zwar 120 Pokalminuten in den Beinen, aber das ist nicht so schlimm“, bewertet Felix Magath den kraftaufwendigeren Erfolg der Schalker (gegen Nürnberg) höher, als Hoffenheims (gegen Cottbus) kürzeren Auftritt, der jedoch in einer Niederlage endete. Die Kraichgauer gehen erstmals mit Ba-Nachfolger Babel in der Liga auf Punkt- und Torejagd. Der Hamburger SV will seinen bislang optimalen Rückserienstart in Nürnberg fortsetzen, wo Dieter Heckings Personalprobleme sich verschärften. Die vorhandene Verletztenliste wird möglicherweise durch Judt ausgebaut (Gehirnerschütterung), während Ekici wegen einer Gelb-Sperre fehlt. Auf Augenhöhe (beide Teams holten bislang 19 Punkte), am Rand zu den Abstiegsrängen, begegnen sich St. Pauli und der 1. FC Köln. Paulis Keeper, der Ex-Kölner Kessler, feierte im Hinspiel seinen Einstand bei den Norddeutschen. „Bei St. Pauli habe ich jetzt mehr Spiele am Stück bestrítten als in meiner gesamten Kölner Zeit.“
Am Sonntag versucht der VfB Stuttgart, einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen. Die Schwaben sind, genau wie der Gegner aus Freiburg, noch ohne Niederlage in der Rückserie. Die Hoffnungen auf einen Einsatz von Cacau und Delpierre (jeweils Adduktorenprobleme) zerschlugen sich jedoch. Eintracht Frankfurt begann die Rückrunde genauso wie die Hinserie: Mit zwei Niederlagen. Nun soll, wie seinerzeit schon, das Spiel gegen Mönchengladbach die Wende bringen. „Wir haben Respekt vor Gladbach, aber wir wollen sie natürlich schlagen …“, betont Michael Skibbe, der sich erfreut zeigte, dass Caios Wechsel nach Moskau platzte. „Ich wünsche mir, dass er noch viele gute Spiele für uns macht.“ Auf viele gute Spiele von Michael Fink hofft Gladbach-Coach Michael Frontzeck. Die jüngste Neuverpflichtung der Borussen (von Besiktas ausgeliehen) könnte schon in Frankfurt mitmischen.
Ich hatte alles gegeben. Menschlich, sprachlich.
— Giovanni Trapattoni in einem Playboy-Interview über die legendäre Pressekonferenz bei Bayern München.