Zwei vermeidbare Gegentreffer egalisierte der BVB mit seinem Einsatzwillen und schuf sich damit eine ordentliche, aber keinesfalls sichere Basis für das Rückspiel. Da man zweimal einen Rückstand wettmachte, gaben sich die Schwarzgelben mit dem Remis zufrieden.
Mit dieser Entwicklung durfte der BVB durchaus zufrieden sein: Man kam vom Anpfiff weg immer besser in die Partie bei den Ukrainern, deren Meisterschaftsrunde noch in der Winterpause steckte (Wiederbeginn: 2. März). Defensiv sehr solide und mit gefälligem Aufbauspiel tastete sich Dortmund näher an den gegnerischen Kasten heran. Ein Kopfball von Hummels, nach Reus’ Eckstoß, war lediglich ein paar Zentimeter zu hoch angesetzt und prallte an den Querbalken, sonst hätte man in der 17. Minute die Führung feiern können. Der Lattenkracher schreckte jedoch die Gastgeber auf, die anschließend ein wenig offensiver wurden. Torgefahr strahlte Schachtar bis zur 31. Minute allerdings nicht aus, umso verblüffender kam die plötzliche Führung daher. Srnar zirkelte einen Freistoß aus etwa 25 Metern in die Maschen, der nicht unhaltbar schien. „Beim Freistoßtor sehe ich den Ball erst sehr spät. Es stehen noch zwei Gegenspieler in der Mauer“, erklärte Weidenfeller seine verzögerte Reaktion. Auf etwas kuriose Weise glichen die Schwarzgelben aber noch vor der Pause aus: Nach Götzes Flanke in Schachtars 16er legte sich Lewandowski den auftrumpfenden Ball zurecht, säbelte beim Schuss allerdings vorbei. Zwei Verteidiger rannten sich im Versuch, den Schuss abzublocken gegenseitig um, sodass Dortmunds Goalgetter ungehindert einen zweiten Versuch erhielt, den er zielsicher unterbrachte (41.). Der überfällige Ausgleich ließ die Borussen beruhigt in die Pause gehen.
Schachtar mühte sich um einen größeren Anteil an Ballbesitz, blieb in der Spitze jedoch stumpf. Ein Tor, das nicht dieser Form nicht fallen darf, bescherte den Gastgebern dann die erneute Führung. Rakitskiy schlug den Ball aus der eigenen Hälfte einfach hoch und lang an den Dortmunder 16er, wo sich Costa, eingerahmt von Hummels und Schmelzer, das Leder unbedrängt aus der Luft angelte. Gegen den scharf abgezogenen Seitfallschuss des Brasilianers gab es für Weidenfeller dann nichts zu halten (68.). Bereits in der 73. Minute hätte der BVB erneut ausgleichen müssen, als Götze Lewandowski ideal anspielte, der Pole die Direktabnahme aus acht Metern jedoch neben den rechten Pfosten semmelte. Bis zur 87. Minute musste Dortmund warten, bis Hummels der verdiente 2:2-Ausgleich gelang. Nach Schmelzers Eckstoß senkte sich der Ball perfekt in den Lauf des Dortmunder Innenverteidigers, der dermaßen frei zum Abschluss kam, dass er noch nicht einmal springen musste, um die Kugel per Kopf ins Netz zu wuchten. „2:2, alles o.k.“, lautete Jürgen Klopps Hinspiel-Fazit.
André Schulin
Jeden Tag habe ich mir in der Jugend vorgestellt, dass ich mal vor der Südtribüne so ein Tor im Derby schieße. Dafür habe ich lange gearbeitet.
— Youssoufa Moukoko (17), jüngster BVB-Torschütze im Derby gegen Schalke 04 (1:0).