Das 1:1 Schalkes in der Veltins-Arena gegen Levski Sofia riss die Zuschauer nicht von den Sitzen, langte aber allemal zur Pflichterfüllung die da hieß: UEFA-Cup-Halbfinale. Als Gegner der Knappen setzte sich erwartungsgemäß der FC Sevilla gegen St. Petersburg durch.
Der klare 3:1-Hinspielerfolg hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Schalke betrachtete Sofias Gegenbesuch als lästige Pflichtaufgabe. Dass Ernst (Sperre), Krstajic (muskuläre Probleme) und der in Sofia so starke Varela (wegen Trauerfall in Uruguay) fehlten, wirkte sich, vor allem in der Anfangsphase, nicht förderlich aus. Die Bulgaren deckten frühzeitig Schalker Abwehrschwächen auf, ohne allerdings davon profitieren zu können. Auf der Gegenseite war auch Levski nicht frei von Unzulänglichkeiten und hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn Kuranyi (14.) oder Larsen (15.) ihre Kopfballchancen genutzt hätten. Dann aber machten die Bulgaren mehr aus den sich anbietenden Freiheiten - in dieser Phase wurde fast "körperlos" gespielt - und durch Angelov den Führungstreffer (24.). Der Löwenanteil des Tores ist allerdings Domovchijski zuzuschreiben, der Kobiashvili im rechten Strafraumeck mit einer Übersteigerserie düpierte und fast von der Grundlinie auf den einschussbereiten Angelov passte. Die Gäste hatten plötzlich das Tempo verschärft und Schalke brauchte einige Minuten der Anpassung, um das Spiel wieder zu beruhigen. Das gelang gründlich, denn bis zur Pause tat sich hüben wie drüben nichts Prickelndes mehr, abgesehen von einer von Larsen schwach abgeschlossenen Konterchance.
Eine gewisse Steigerung war den Knappen zu bescheinigen. Sie verlagerten das Spiel mehr in die gegnerische Hälfte und kamen in der 58. Minute zum kuriosen Ausgleichstreffer. Kuranyi hatte das Leder irgendwie mit dem Rücken zum Tor, in der Hoffnung Lincoln zu bedienen, Richtung Sofias Tor getreten. Der Ball tropfte jedoch auf den Kopf eines bulgarischen Abwehrspielers, von dort aber dann direkt in Lincolns Schussbahn, der aus der Drehung das 1:1 perfekt machte. Damit war Sofias Hoffnung erledigt, das Wunder doch noch zu verwirklichen. Das letzte Aufbäumen der Gäste blieb aus und Schalke tat nur das Nötigste, um die Zeit bis zum Abpfiff schadlos zu überbrücken. Das Halbfinale war erreicht, der Grundstein dazu im Hinspiel gelegt.
Doch, aber mit Ball!
— Mark van Bommel, Trainer VfL Wolfsburg, auf die Frage, ob er das Lauftraining von Felix Magath bei den ,,Wölfen" nicht übernommen habe...