Im Westen was höchst Interessantes

Der traditionsreiche Westschlager Köln gegen Gladbach ist Aufmacher des 27. Spieltages. Auch am Samstag steht mit dem Spiel Dortmund gegen Leverkusen ein brisanter Vergleich zweier Westvereine auf der Tagesordnung. Die auf internationalem Parkett jeweils von spanischen Mannschaften ausgeschalteten Teams aus Stuttgart und Bremen genießen Heimrecht.
„Wir brauchen diese Punkte …“, erklärt Kölns Keeper Faryd Mondragon. Vor dem Lokalderby mit Borussia Mönchengladbach hatten die Domstädter sechs Spiele ohne Sieg absolviert - ein Absturz in die Abstiegsregion droht. Gladbachs Lage, mit drei Zählern mehr als der Gegner, ist ein wenig besser. Dabei soll es laut Michael Frontzeck bleiben: „Mit diesem Abstand, wenn nicht mit einem größeren, wollen wir wieder aus Köln wegfahren.“
Die abstiegsbedrohten Teams aus Nürnberg (gegen Hoffenheim) und Freiburg (gegen Mainz) könnten ihre Situation mit Heimerfolgen verbessern. Hannover 96 verspürte dank zweier Siege zuletzt spürbaren Aufwind. „Wir sind nicht chancenlos …“, schätzt Mirko Slomka die Aussichten der 96er für das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart ein. Rückschlüsse aus der CL-Partie des VfB in Barcelona wollte der Hannoveraner Coach jedoch nicht zulassen („Wir sind nicht Barcelona“). Und der VfL Bochum ist nicht Valencia. Vier Tore in Bremen zu erzielen, dürfte für Heiko Herrlichs Mannen daher nicht leicht werden, zumal auf Azaouaghs Offensivkünste verzichtet werden muss (Mittelhandbruch). Bei ihren beiden letzten Gastspielen in Bremen schnitten die Bochumer allerdings so schlecht nicht ab (ein 2:1-Erfolg und eine knappe 2:3-Niederlage). Die nach drei Niederlagen in der Tabelle abgesackten Frankfurter haben Spitzenreiter FC Bayern zum Gegner. „Sich dagegen behaupten zu dürfen, ist eigentlich ein Glücksfall“, freut sich Michael Skibbe auf die Partie. Wenig Grund zur Freude will BVB-Coach Jürgen Klopp den Leverkusener Gästen geben. "Wir haben ein Heimspiel. Das muss von der ersten Minute an zu spüren sein …“
Die beiden in der Europa League erfolgreichen Nordklubs HSV und VfL Wolfsburg empfangen am Sonntag krass unterschiedlich positionierte Gegner: An der Elbe taucht Felix Magath mit seinen Schalker „Knappen“ auf, um den Kontakt zu Platz eins zu erhalten. Die Wolfsburger Provinz bekommt Besuch aus der Berliner Metropole, deren Zuversicht auf den Erstligaerhalt nach dem vergangenen Spieltag allerdings schrumpfte. "Trotz der kritischen Lage arbeiten wir konzentriert weiter“, versichert Friedhelm Funkel, dem außer Steve van Bergen (Rückenprobleme) alle Akteure zur Verfügung stehen.
André Schulin