Hätte der SV Werder Bremen das Heimspiel gegen Hannover 96 verloren, dann wäre er auf den Relegationsplatz abgestürzt. Das Unentschieden im Nordderby war zwar auch zu wenig, aber hielt Werder zumindest über dem Strich.
Die Bremer begannen stürmisch. Vor allem die rochierenden Offensivkräfte Arnautovic, Marin und Pizarro sorgten zunächst für viel Betrieb in der Hannoveraner Abwehr. Nach einem Sololauf von Marin war 96-Keeper Zieler zur Stelle (4.), genauso wie fünf Minuten später bei einem Pizarro-Schuss. In der 21. Minute klärte Schmiedebach bei einem Prödl-Kopfball für seinen schon geschlagenen Schlussmann auf der Linie. Zielers Gegenüber Mielitz, der den gesperrten Wiese vertrat, bekam dagegen 25 Zeigerumdrehungen lang nichts zu tun, weil Hannover vergeblich auf Konter gelauert hatte. Und dann war die erste Tat des Bremer Schlussmanns auch noch, den Ball wieder aus dem Netz zu holen. Nach einem Pass von Schlaudraff hatte Silvestre Ya Konan entwischen lassen, und der Ivorer schoss das Spielgerät an Mielitz vorbei in die Maschen (26.). Werder versuchte auch nach dem überraschenden Rückstand zu stürmen. Doch der Druck ebbte ab. Die Bremer besaßen bis zum Halbzeitpfiff nur noch eine Ausgleichsmöglichkeit. Aber Marin wäre auch nicht zum Abschluss gekommen, wenn es nicht ein Missverständnis in der gegnerischen Abwehr zwischen Cherundolo und Stindl gegeben hätte. Der Schuss des ehemaligen Gladbachers war allerdings eine sichere Beute in Zielers Händen (39.).
Werder kam wiedererstarkt aus der Kabine und glich nur fünf Minuten nach dem Wiederbeginn aus. Silvestre verlängerte einen Hunt-Freistoß eher ungewollt zu einer Bogenlampe, die der baumlange Mertesacker ins Tor köpfte. Danach nahm die Platzelf den Sieg ins Visier, derweil Hannover mit fast allen Spielern verteidigte und auf Möglichkeiten für schnelle Gegenangriffe lauerte. Die Niedersachsen hatten Glück, dass der bereits verwarnte Ya Konan nicht vom Platz flog, nachdem er im gegnerischen Strafraum die Kugel mit der Hand mitgenommen hatte (61.). Ansonsten machten die Gäste ihre Sache, vor allem in der Abwehr, ganz gut. In der Schlussphase war 96 dem Siegtreffer sogar deutlich näher. SVW-Keeper Mielitz klärte in allerhöchster Not gegen Stindl (80.) und Schlaudraff (83.). Auf der Gegenseite lupfte Marin einen Freistoß von der Strafraumgrenze über die Latte (89.).
Senthuran Sivananda
Ohne meine eiserne Disziplin hätte ich das Studium nicht geschafft.
— Oliver Bierhoff, Fußball-Profi und Diplom-Kaufmann mit Abschluss.