Imposante "Wölfe"

Variabel und druckvoll spielte Wolfsburg eine glanzvolle 3:0-Halbzeitführung gegen Leverkusen heraus. Zur zweiten Hälfte drosselten die Gastgeber ihr Engagement ein wenig und fingen noch einen Gegentreffer. Der erste Saisonsieg auf eigenem Platz war nichtsdestotrotz absolut verdient.

Wolfsburgs Spieler hatten zuletzt berechtigte Kritik bezüglich ihrer Einstellung eingesteckt. Die „Wölfe“ schienen diese Signale gehört zu haben, denn vom Anpfiff an gingen sie im Spiel gegen Bayer temperamentvoll zur Sache. Diegos über die Abwehrmauer gezirkelter Freistoß, bei dem Rensing wie angewurzelt wirkte, verschaffte jene frühe Führung, die den Aktionen der Gastgeber Sicherheit verlieh (4.). Leverkusen gab auch einen gefährlichen Freistoß ab: Benaglio verletzte sich leicht an der Schulter, als er Castros Schuss aus dem kurzen Eck angelte und dabei mit dem Pfosten kollidierte(8.), konnte jedoch weiterspielen. Mit hohem Tempo kämpften die Teams um die Platzhoheit - und Wolfsburg, spielerisch und kämpferisch überzeugend, gewann. Nach einem schönen Angriffszug über links traf Diego zum 2:0 (16.). Leverkusen konnte in den meisten Situationen lediglich hinterher schauen, hatte aber durch Kießling eine große Anschlusschance. Aus zwölf Metern scheiterte Bayers zentraler Stürmer jedoch an Benaglio (22.). Wolfsburgs Gala setzte sich fort. In der 30. Minute verhinderte Wollscheid auf der Linie stehend noch das 0:3, als Naldo das Gästetor per Kopfball angepeilt hatte. Drei Minuter später fiel der dritte VfL-Treffer dann doch. Diego hatte auf links Schäfer exzellent in den Lauf gespielt, dessen Hereingabe Dost aus kurzer Distanz verwertete.

Leverkusen, personell durchaus mit Einschränkungen geschlagen, wechselte zur Halbzeit zweimal. Die erste gute Chance ging aber wieder auf Wolfsburgs Konto. Olics Flanke vor das Gästetor kam indes zu hart, sonst hätte Vagner das 4:0 markieren können (50.). Danach schwang sich Leverkusen zu einem Zwischenspurt auf, der in zwei gute Möglichkeiten mündete. Benaglio ließ sich jedoch von einem abgefälschten Ball nicht überraschen (55.) und Schürrles Schuss fegte flach am linken Pfosten vorbei (59.). Der VfL befreite sich dann wieder und bot den bemühten, aber von Wolfsburgs aufmerksamer Defensive immer wieder zum Spiel in die Breite gezwungenen Leverkusenern keine Abschlussmöglichkeiten. Mit größerer Präzision beim letzten Ball wäre eine höhere Führung der Gastgeber möglich gewesen. In der 85. Minute kam durch Dost ein gefährlicher Schuss auf den Bayer-Kasten, den Rensing mit guter Reaktion parierte. Als jedermann auf den Abpfiff wartete, gelang dem bis dahin glücklosen Kießling noch der Ehrentreffer.

André Schulin