In der Mitte droht ein Loch

von Günther Jakobsen15:52 Uhr | 16.11.2012

Drei am Samstag stattfindende Mittelfeldduelle könnten die Tabelle auseinander reißen, sollten die jeweils besser platzierten Mannschaften gewinnen. Schalke erwartet ein heißer Tanz in Leverkusen.

Das Topspiel des zwölften Spieltags wird in der BayArena angepfiffen. Leverkusen hofft darauf, gegen den Tabellenzweiten FC Schalke die angeschlagenen Leno, Toprak und Bender einsetzen zu können. Dass, gerade nach dem verlorenen Spiel in Wolfsburg, jeder Bayer-Akteur auf seinen Einsatz brennt, ist sich Sami Hyypiä sicher: „Bei einer solchen Top-Mannschaft brauchen meine Spieler sicher keine Extra-Motivation.“ Gästecoach Huub Stevens warnt seine Schützlinge vor Leverkusens Spielstärke: „Mit ihren klasse Einzelspielern können sie unheimlich schnell von Defensive auf Offensive umschalten.“ Armin Veh, gebürtiger Augsburger, dessen Spielerkarriere beim FCA ihren Anfang nahm, will im allerersten Pflichtspielvergleich zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Augsburg nach drei sieglosen Spielen wieder einen Erfolg mit den Hessen feiern - gegen seinen Heimatklub. Beiden so unterschiedlich in der Tabelle platzierten Mannschaften ist gemein, dass sie zuletzt gut spielten, ohne jedoch dafür belohnt zu werden.

Mit Borussia Dortmund gegen Greuther Fürth und 1. FC Nürnberg gegen den FC Bayern stehen zwei Samstagsspiele an, die im Falle eines Außenseitersieges sicher gute Quoten bringen würden. Der Club konnte die Münchner während der letzten fünf Heimspiele zwar des Öfteren ärgern (3 Remis, 1 Sieg, 1 Niederlage), dürfte gegen den formstarken Tabellenführer aber nachhaltig unter Druck geraten. Und BVB-Coach Jürgen Klopp hat seine Schwarzgelben darauf eingestimmt „Die Aufgabe für Greuther Fürth unmöglich werden zu lassen …“ Vieles scheint möglich in den Partien Gladbach/Stuttgart, Hannover/Freiburg und Hamburg/Mainz. Diese sechs Mannschaften bilden quasi das Mittelfeld: Immer zu positiven Überraschungen in der Lage, aber in der Liga nicht - bzw. noch nicht - konstant genug, sich endgültig in der oberen Hälfte festzubeißen. Hannover, Mainz und Gladbach würden mit Siegen ihre Tabellensituation noch erheblich stärken.

Hoffenheim gegen Wolfsburg und Werder vs. Fortuna lauten die beiden Begegnungen des Sonntags. Es beginnt in Bremen, wo Innenverteidiger Assani Lukimya gerne gegen seinen Ex-Klub Düsseldorf mitmischen würde, am besten in der Anfangsformation („Ich hoffe es sehr“). Ein Händeschütteln alter Bekannter bringt das Treffen der beiden Trainer Thomas Schaaf und Norbert Meier, die lange Jahre gemeinsam im Bremer Trikot spielten. Beim VfL Wolfsburg drehte sich in den letzten Tagen fast alles um den nunmehr Ex-Bremer Klaus Allofs. Von der Verpflichtung des neuen Managers erhofft sich der Werksklub künftig positive Impulse. Ob sich eine Aufbruchsstimmung bereits beim Gastspiel in Sinsheim auf die Mannschaft überträgt, ist nicht garantiert. Verbrieft ist allerdings, dass die Kraichgauer, abseits vom Pflichtspielalltag, erfreut auf die Nachrichten der gesundheitlichen Verbesserung des schwer verunglückten Boris Vukcevic reagierten.



Für die Zuschauer, die das Spiel auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher verfolgen: Die Spurs spielen in den gelben Trikots.

— John Motson