Nach dem Karriereende der langjährigen Leistungsträger Hagi, Lupescu und Popescu benötigte Rumänien einige Jahre, um den früheren Leistungsstand wieder zu erreichen. Derzeit hat die junge Elf als Tabellenführer der Gruppe G die EM-Endrunde 2008 fest im Visier, und ein Oldie darf seine Routine gelegentlich auch ausspielen.
Oft dabei
Die Fußballanhänger des Karpatenstaats Rumänien organisierten sich im Jahre 1909 zur Verbandsgründung (FRF). Bis zum ersten offiziellen Länderspiel verstrich ein gutes Jahrzehnt, immerhin konnte man jedoch zu dem Anlass im Juni 1922 in Belgrad einen 2:1-Auswärtserfolg über die jugoslawischen Gastgeber feiern. Den Zugang zur absoluten Elite des internationalen Fußballs erreichte Rumänien aber nie, trotz sieben WM-Endrundenteilnahmen. Bei Europameisterschaften mischten die Rumänen fünf Mal in der Runde der Besten mit, und ein Blick auf den aktuellen Stand der EM-Qualifikationsgruppe G verrät, dass die Chancen das halbe Dutzend voll zu machen nicht schlecht stehen. Nach acht Spielen führt das ungeschlagene Team von Trainer Victor Piturca die Tabelle mit 20 Punkten an, vor den Niederlanden (7 Spiele/17 Pkt.), bei denen man einen 0:0-Auswärtszähler mitnahm und Bulgarien (8/15), dem Team, gegen den das andere der beiden Remis (2:2) eingefahren wurde.
14 Spiele ungeschlagen
Überhaupt hat die Mannschaft derzeit einen guten Lauf. „Wir sind seit 14 Spielen ungeschlagen, und das wollen wir auch nach dem Spiel in Deutschland noch sein“, gibt sich Ioan Lupescu, der Generaldirektor des rumänischen Verbandes, optimistisch. Lupescu ist in Deutschland aus seinen Bundesligajahren bei Leverkusen (183 Spiele) und Gladbach (44 Spiele) noch gut bekannt. In weniger guter Erinnerung ist der Vergleich der DFB-Elf mit der rumänischen Auswahl geblieben: Im April 2004 setzte es in Bukarest eine derbe 1:5-Klatsche. Die Gesamtbilanz spricht indes für die Deutschen: Aus den zwölf Vergleichen gab es sieben deutsche Siege, zwei Niederlagen und drei Remis. Die prominentesten, für das Freundschaftsspiel nominierten Akteure in Rumäniens Kader sind der exaltierte Stürmer Adrian Mutu (AC Florenz) und Abwehrspieler Cristian Chivu (Inter Mailand). Als Bundesligalegionäre wurden die Stürmer Sergiu Radu (VfL Wolfsburg) und Ciprian Marica (VfB Stuttgart) berufen.
Rumäniens Dino
Es ist schon ein paar Tage her, dass Dorinel Munteanu im Trikot des 1. FC Köln seine Bundesligapremiere gab. In der Saison 1995/96 debütierte er im Mittelfeld der Geißböcke und avancierte für vier Jahre zur Stammkraft im Kader der Westdeutschen. Eine Zweitligasaison (1998/99) nahm er mit den Kölnern mit, dann folgte er dem Lockruf der Bundesliga, den seinerzeit der VfL Wolfsburg aussandte. Bei den Wölfen stand Munteanu bis Januar 2004 unter Vertrag, dann kehrte er nach insgesamt 198 Bundesligaspielen (22 Tore) in seine Heimat zurück, wo er als Spieler von Steaua Bukarest 2005 die nationale Meisterschaft feierte. Der heute 39-Jährige hat immer noch genügend Power, um sich eine Doppelbelastung zuzumuten. Seit Beginn der Saison 2007/08 ist er Spielertrainer beim rumänischen Erstligisten SC Vaslui, mit dem er nach sechs Spieltagen die Tabelle anführt. Nebenbei baut er noch seine Rekordserie in der Nationalelf aus - mit 133 Einsätzen ist er ohnehin schon der meistbeschäftigte Auswahlspieler seines Landes. In der laufenden EM-Qualifikation kam Munteanu allerdings erst einmal zum Zuge, als Einwechselspieler beim 3:1-Sieg in Weißrussland.
André Schulin
Mein Name bedeutet in den Sprachen des Balkan ,,Gott", deshalb bevorzuge ich diesen.
— Zlatan Ibrahimovic in der TV-Sendung ,,Jimmy Kimmel live" über seine zahlreichen Spitznamen.