Juve bringt Real zu Fall

Trotz 22 Torschussversuchen kam Real Madrid nur zu einem 1:1-Unentschieden gegen Juventus Turin (8), was nach der 1:2-Hinspielniederlage das überraschende Aus der Spanier bedeutete. Juves kontrollierte Defensive, mit eingestreuten Gegenattacken, setzte sich durch.

Abseits plakativer Zeilen in der spanischen Presse, wie "Das Fiasko des Jahrhunderts" (Marca) oder "Die Saison Reals stinkt nach kläglichem Scheitern ..." (as), bleibt festzuhalten, dass Real Madrid als klarer Favorit am Defensiv-Konzept Juventus Turins gescheitert ist - und eine CL-Titelverteidigung (seit 1993, Einführung der Champions League) wieder nicht gelang. Den Knackpunkt im Rückspiel vor eigenem Publikum bildete die schlechte Chancenverwertung der Madrilenen, die nach 45 Minuten lediglich mit einer 1:0-Führung in die Halbzeitpause gingen. Nach einem Foulspiel Chiellinis an James nutzte Ronaldo die Elfmeterchance (23.). Bale, Benzema und Ronaldo verpassten jedoch eine handvoll guter Möglichkeiten, den Vorteil, den man nun angesichts der 1:2-Hinspielniederlage hatte, sicherer zu gestalten. Allerdings ließ Juve-Keeper Buffon auch keinerlei Schwächen erkennen, stand sicher und parierte alles, was zu halten war.

Real setzte sein druckvolles Spiel nach dem Seitenwechsel nicht fort - und Juve tastete sich langsam vor. Marchisios Distanzschuss war eine Warnung (51., knapp links vorbei). Nach einem Freistoß für die Italiener bekam Real keinen Zugriff auf den Ball; Pogba brachte das Leder per Kopf zu Morata, der sich das Spielgerät im Sechzehner mit der Brust vorlegte und mit seinem Linksschuss Madrids Keeper Casillas überwand (57.). Schon im Hinspiel hatte der Ex-Madrilene getroffen, mit seinem 1:1-Ausgleichstreffer warf er nun seinen früheren Verein aus dem Wettbewerb. Madrids Anrennen führte kaum noch zu echten Torgelegenheiten, zumeist versuchten es Bale & Co. erfolglos aus der Distanz. Die Turiner hätten sogar noch gewinnen können, als Pogba kurz vor Schluss erst an Casillas scheiterte (88.). Das Remis reichte ihnen jedoch auch. "Wir haben das Finale erreicht, und das ist ein außergewöhnliches Ergebnis", freute sich Massimiliano Allegri. Carlo Ancelotti bemängelte die Effizienz seiner Mannschaft:: "Wir haben eine Menge Schüsse aufs Tor abgefeuert, aber nicht viele Richtung Ziel."