Juve glücklicher

von Günther Jakobsen12:22 Uhr | 20.10.2004

Es war kein Alles-oder-Nichts-Spiel, das den FC Bayern und Juve erstmals in einem internationalen Wettbewerb aufeinander treffen ließ. Leider wurde das über die gesamte Spielzeit deutlich.

Als "Spiel für Experten", weniger für das Auge des Genießers geeignet, beschrieb Ulli Hoeneß die ersten 45 Minuten. Allerdings dürfte auch den Experten nicht entgangen sein, dass beiderseitig nur Stückwerk produziert wurde. Juves destruktive Grundhaltung prallte auf gedrosselte Bayernpower - und das Mittelfeld wurde nahezu zum alleinigen Schauplatz des Geschehens. Ibrahimovics Kopfballchance aus der achten Minute markierte immerhin eine gute Möglichkeit der Italiener vor dem Wechsel. Unverhofft eröffnete sich dann in der 28. Minute Roy Makaay eine Chance, als Thuram einen langen Ball aus dem Mittelfeld verpasste. Doch bedrängt von einem Gegenspieler konnte Bayerns Goalgetter nicht optimal abschließen.

Unverändertes Bild nach dem Wechsel: Am Einsatz der Akteure gab es nichts zu kritisieren, aber flüssiges Fußballspiel und prickelnde Strafraumszenen standen weiterhin auf dem Index. Ausnahmen: Kahns Unsicherheit bei einem Abpraller, die Del Piero zu einer Chance verhalf und Juves Siegtreffer aus der 76. Minute. Ibrahimovic leitete das Leder per Kopf auf Nedved weiter und der ansonsten unauffällige Tscheche traf mit Links aus zehn Metern. Bayern konnte sich in der Restspielzeit nur noch eine klare Torchance erspielen, aber Lucios Kopfball (86.) strich am Tor vorbei. Ein glücklicher Sieg der Gastgeber in einem Spiel, das keinen Sieger verdient hatte.



So ein Irrer gehört nicht auf die Trainerbank.

— Lothar Matthäus über Eric Gerets