DFB-Team

Kamerun aus dem Rennen

von Günther Jakobsen22:33 Uhr | 19.06.2010

Beide Mannschaften boten eine weitaus stärkere Leistung als bei ihrem ersten Auftritt. Allerdings schoss Dänemark nach dem Rückstand in einem tollen Schlagabtausch ein Tor mehr als die Afrikaner, die damit das Achtelfinale verpassten.

Der aufgerückte Verteidiger Assou-Ekoto musste schon nach einer Minute abgeblockt werden, was umgehend große Ambitionen Kameruns belegte. Und nach fünf Minuten schob Eto’o den ersten Ball am linken Pfosten vorbei. Allerdings antwortete Dänemark durch Rommedahl zwei Minuten später, zwar knapp im Abseits, aber hochgradig brisant. Doch der Ex-Schalker Christian Poulsen (jetzt Juve) spielte kurz darauf Webo vorm 16er den Ball in den Fuß: Querpass – Eto’o zentral frei – 1:0 Kamerun (10.). Emana wollte für die entfesselten Löwen nachlegen, zielte aber links vorbei (13.). Doch die Dänen erspielten sich in der Folge einige Halbchancen, wollten schnell dagegenhalten, die beste Möglichkeit davon für Tomasson (20., Hamidou wehrte ab). Der Druck der Olsen-Elf hielt etwas an, denn die Kameruner wurden unpräziser, bis Emana einmal mehr zu hoch schoss (29.). Das neuerliche Aufbäumen der Afrikaner wurde jäh durch den Ausgleich unterbrochen. Kjaer schickte einen weiten Diagonalpass auf Rommedahl am rechten Flügel, der flach vor den Torraum passte und Bendtner drückte die Kugel mit langem Bein über die Linie (33.). Geremis scharfe Flanke von rechts auf der Gegenseite, die aber verpasst wurde, war Kameruns nächste Antwort (38.). Es folgten einige Riesenchancen im 20-Sekunden-Takt zwischen der 40. und 43. Minute, wobei sich allerdings keine Seite im Abschluss auszeichnete ( u.a. Rommedahl, Eto’o, Tomasson, Emena). Das Spiel hatte sich bis zur Pause zu einem tollen Schlagabtausch entwickelt.

Mbia hatte bereits nach einer Minute ein weiteres Tor im Visier, doch Sörensen wehrte seinen strammen Kopfball zur Ecke ab. Zwei Minuten später wurde Assou-Ekoto gerade noch am Einschuss gehindert, während drüben Kjaers Hammer knapp über die Latte strich (50.). Das flotte Offensivspiel hatte sich also im zweiten Durchgang fortgesetzt, auch wenn nach dem ersten Überschwang in der Folgezeit nur ein Webo-Geschoss ins fünfte Stockwerk (58.) für etwas Aufsehen sorgte. Webos nächste Chance aus der Drehung war auch nicht schlecht, doch der Gegenzug, bei Rommedahl zum 2:1 endend, wesentlich effektiver. Der Rechtsaußen hatte erneut einen Diagonalpass erhalten, war um den eingewechselten Makoun leichtfüßig herumgekurvt und hatte mit links trocken ins lange Eck verwandelt (61.). Makoun zog für Kamerun nach 66 Minuten knapp über den Giebel und leitete damit die zu erwartende Drangphase der Schwarzafrikaner ein, die sich wie ihr Gegner keine weitere Niederlage erlauben durften. Platz zum Kontern ergab sich zwischendurch für die Dänen (71., Tomasson scheiterte an Hamidou). Die größte Chance für die „unbezähmbaren Löwen“ hatte Emada, über rechts durchgebrochen, doch Sörensen reagierte prächtig (77.). Idrissous Kopfball ging danach schon wieder klar übers Tor (80.). Kamerun drückte also mächtig, die Dänen konterten kaum noch. Aboubakar (zweimal) und Idrissou waren in der Schlussphase dicht vorm Ausgleich, doch die Skandinavier verteidigten mit Geschick und Können den Vorsprung.

Ulrich Merk



Der Günter Mast will wohl demnächst im Stadion die Kräuter für seinen komischen Schnaps anpflanzen.

— Toni Schumacher, FC-Keeper und Hobbygärtner, über den schlechten Zustand des Rasens bei Eintracht Braunschweig.