Defensiv gewohnt stabile Düsseldorfer gingen mit einer einzigen Chance im ersten Durchgang überraschend in Front. Olic glich kurz nach der Pause für den überlegenen, aber auch ideenlosen VfL aus. Ansonsten war viel Durchschnitt angesagt. Das Remis war somit die beste Lösung.
Zwar ergriff Wolfsburg sogleich die Initiative, doch die ersten Aktionen wurden abgeblockt (2., Olic) oder landeten hoch auf den Rängen (4., Rodriguez-Freistoß). Während sich die Hausherren weiterhin an der tief stehenden, kompakten Deckung der Fortunen abarbeiteten und auch aus zwei Eckbällen kein Kapital zogen, tauchten die Gäste erstmals nach zwölf Minuten vor dem Tor von Benaglio auf, doch auch Bolly kam nicht zum Abschluss. Früh musste Polak beim VfL verletzt passen, Josue übernahm und holte sich zwei Minuten später gleich eine Gelbe Karte ab (17.). Dann versuchte es Rodriguez aus über 30 Metern mit einem strammen Aufsetzer, der allerdings nur an den rechten Pfosten klatschte (19.). In den folgenden achtzehn Minuten rannte Wolfsburg weiter zu unwirsch an, einzig Vieirinha wurde einmal gefährlich, schoss aber knapp rechts vorbei (24.). Dann glückte den bis dahin nur defensiv geschickten Düsseldorfern ein erster perfekter Konter über links: Bellinghausen auf Kruse, der von der Grundlinie innen Bolly erreichte, dessen Direktabnahme unhaltbar für Benaglio einschlug (37.). Dieser Effektivität hatte der VfL auch bis zur Pause nichts Zählbares entgegenzusetzen.
Besser sah es zu Beginn der 2. Halbzeit für den VfL aus. Zuerst prüfte Kahlenberg Torwart Giefer (49.), kurz danach aber traf Olic nach einem feinen Zuspiel von Orozco zum Ausgleich (51.). Dost (52., war für Fagner gekommen) und Vierinha (55.) verpassten den Vorsprung allerdings kurz danach. Die Wölfe waren jetzt risikobereiter und druckvoller, Fortuna schwamm zeitweise, antwortete dann aber durch Bolly (59.), der nach einem Solo knapp scheiterte. Trotz dieser Chancen wurden doch auf beiden Seiten viele Fehler im Spielaufbau fabriziert, immerhin hatte das Spiel jetzt mehr Tempo gezeigt. Brisant wurde es erst wieder in der 68. Minute, Tesche traf aus knapp 20 Metern aber nur die Latte, bestätigte Düsseldorfs punktuelle Gefährlichkeit. Für den VfL war derweil meist am 16er Endstation, zu ungenau kam der letzte Pass, die Meier-Elf verteidigte allerdings auch geschickt und intensiv. Dost gab nach einer Schäfer-Flanke eine weitere Duftmarke ab, doch Giefer war nach der Volleyabnahme im richtigen Eck (76.). Fünf Minuten später bekam Kruse gegenüber keinen richtigen Druck hinter seinen Abschluss, während Schäfer etwas später für den VfL einen Kopfball aufs Tor hob (83.). Auch Rodriguez schoss aus der zweiten Reihe nur genau auf Giefer (86.). Nachdem selbst Schahin in der Nachspielzeit an Benaglio gescheitert war, blieb es beim Remis, weil das Spiel insgesamt nur selten aufflammte, sich zu sehr im Durchschnitt, im Anhäufen von Fehlern verzettelte.
Ulrich Merk
Frings mit links. Reimt sich zwar, ist aber leider nicht sein starker Fuß.
— Heribert Faßbender über Nationalspieler Torsten Frings.