DFB-Team

Kaum Überraschendes

von Günther Jakobsen10:31 Uhr | 13.09.2012

Bulgarien konnte sich in der Anfangsphase der WM-Qualifikation als positive Überraschung präsentieren, ansonsten lief weitestgehend in den neun UEFA-Gruppen alles nach Plan. Ganz klare Verhältnisse zeichneten sich Gruppe F ab.

Die beiden ersten Runden warfen in der Gruppe A ein erwartbares Bild aus: Mit Serbien, Belgien und Kroatien (jeweils vier Zähler) übernahmen jene Teams die Gruppenführung, die um die vorderen Ränge spielen sollten. Dahinter die Schotten (zwei Punkte), die sich zumindest von ihrem zweiten Heimspiel - das erste endete torlos gegen Serbien - mehr als eine Punkteteilung erhofft hatten. Da man gegen Mazedonien jedoch noch einen Rückstand egalisierte blieb die Stimmung optimistisch (Torwart McGregor: „Wir glauben an uns“). Miller traf aus kurzer Distanz zum 1:1-Endstand (43.), nachdem Georgievski die Gäste in Führung gebracht hatte (11.). Serbiens 6:1-Kantersieg über Wales bescherte dem Team von Trainer Sinisa Mihajlovic aufgrund der besten Tordiffernz die Tabellenführung. Sein Gegenüber, Wales-Coach Chris Coleman, bezeichnete das Abwehrverhalten seiner Schützlinge als „teilweise kriminell.“

Bulgarien legte nach. Dem schon überraschenden 2:2-Remis vom Spiel gegen Italien schickten die Akteure von Trainer Luboslav Penev auf eigenem Platz einen knappen 1:0-Erfolg (43., Manolev) gegen Armenien hinterher, der sie vorerst hinter Italien auf den zweiten Platz der Gruppe B katapultierte. Drei Platzverweise - die Armenier Pizelli (73.) und Ghazaryan (77.) sowie Bulgariens Dyakov (73.) verabschiedeten sich vorzeitig - begleiteten den wenig ansprechenden Kick. Die Azzurri sicherten sich mit einem 2:0-Pflichtsieg gegen Malta den ersten Dreier; Dänemark und Tschechien (0:0 im direkten Vergleich) absolvierten erst ein Spiel.

Deutschlands glücklicher 2:1-Sieg in Österreich verschaffte der DFB-Elf vorläufig Platz eins in der Gruppe C, in der sonst nur noch Kasachstan (1:2 gegen Irland/0:2 in Schweden) zwei Spiele bestritt. In der Gruppe D kamen alle sechs Teilnehmer auf je zwei Spiele. Dass zu diesem Zeitpunkt Favorit Niederlande und Rumänien verlustpunktfrei vorn stehen ist keine Überraschung. Die Türkei (drei Zähler) blieb dank des 3:0-Heimerfolges über Estland auf Kurs. Die Gäste wurden schon früh geschwächt (19., Rote Karte für Jääger); Emre Belözoglu (44.), Umut Bulut (60.) und Selcuk Inan (75.) setzten die Treffer. Alleiniger Tabellenführer der Gruppe E wurde mit zwei Siegen die Schweiz, derweil Slowenien als einziges Team dieser Gruppierung noch ohne Punkt dasteht. Beim 2:0-Heimspielsieg der Schweizer in Luzern gegen Albanien hatten Ottmar Hitzfelds das seltene Erlebnis, sich fast wie bei einem Auswärtsspiel zu fühlen, da etwa die Hälfte der Besucher albanischer Herkunft war.

Die beiden klaren Favoriten der Gruppe F setzten sich schon nach zwei Runden deutlich ab. Während Russland und Portugal mit jeweils sechs Zählern die Spitze bildeten, hing die komplette Konkurrenz mit jeweils nur einem Pünktchen abgeschlagen hinterher. Hier scheint die Vorentscheidung um die relevanten ersten Plätze bereits nach Start gefallen. Auch in der Gruppe G schnellten sofort die dort erwarteten Teams an die Spitze: Bosnien-Herzegowina und Griechenland mit jeweils sechs Zählern ganz oben sowie die Slowakei mit deren vier knapp dahinter. Anders als in Gruppe F lässt sich hier jedoch noch ein größerer Spannungsbogen erwarten. Englands 1:1-Ausrutscher auf eigenem Grund gegen die Ukraine ist ein Indiz dafür, dass in Gruppe H sehr umkämpft sein könnte. Allerdings beklagten die Briten das Fehlen zahlreicher Stammkräfte. Eine weiße Weste trägt in dieser Gruppierung schon nach zwei Runden keine Mannschaft mehr. In der aus fünf Teams bestehenden Gruppe I konnte sich vorerst nur Frankreich mit zwei Siegen auszeichnen. Spanien, das sich zu einem 1:0-Auswärtserfolg in Georgien quälte, absolvierte erst eine Partie.



Wenn du bei Newcastle United einen Vertrag unterschreibst, weißt du, dass du gefeuert wirst.

— Steve Bruce, Ex-Trainer von Newcastle United, bei BBC Radio 5 Live.