Kein Sieger

Die 1:1-Punkteteilung am Samstagabend zwischen Mainz und Stuttgart war offensichtlich inspirierend für die beiden letzten Partien, da sowohl die Topbegegnung Leverkusen vs. Mönchengladbach als auch der Spieltags-Schlusspunkt zwischen Wolfsburg und Paderborn das gleiche Resultat erbrachten.
Dass der FSV Mainz zur Pause mit 1:0 in Führung lag war sicherlich verdient. Nicht nur der mit viel Schnitt von halblinks ins kurze Eck gezirkelte Freistoßtreffer von Geis (36.) rechtfertigte den knappen Vorsprung, auch das klare Chancenübergewicht zeichnete die 05er gegenüber den Gästen aus Stuttgart aus, die erst nach dem Seitenwechsel eine offensivere Gangart einlegten. "Nach dem Rückstand mussten wir wieder etwas mehr riskieren. Wir haben dann in der zweiten Hälfte auf eine Raute im Mittelfeld umgestellt, um offensiv gefährlicher zu werden", analysierte Huub Stevens. Nun wurde die Partie ausgeglichener und der VfB hatte Pech, als Gentner das Spielgerät nach einem Eckstoß nur gegen den Pfosten setzte (69.). Der Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand indes fiel auf ungewöhnliche Weise. Der eingewechselte Kostic wollte wohl vom rechten Flügel eine Flanke schlagen - die jedoch unbehelligt durch den Torraum segelte und schließlich am langen Pfosten in den Maschen landete (72.).
Hakan Calhanoglus exzellente Schusstechnik funktioniert nicht nur bei Freistößen - den Beweis dafür lieferte der feine 1:0-Treffer des Leverkuseners aus der 18. Minute. Sehenswert war allerdings auch Gladbachs Ausgleich durch Brouwers, der in der 40. Minute einen Eckball Hazards direkt nahm und rechts unten versenkte. Mehr Tore fielen nicht, aber das Spiel hielt was es versprach: Anspruchsvollen, temporeichen Fußball, mit Spannung bis zum Abpfiff. Beide Trainer erklärten sich mit dem Ergebnis einverstanden (Favre: "Das Ergebnis ist über 90 Minuten gesehen okay." / Schmidt: "Ein Punkt gegen Gladbach ist keine Schande"). Tabellarisch half das Remis auch Beiden, da die Konkurrenten Schalke und Augsburg verloren. Überraschend nur 1:1 unentschieden spielte der VfL Wolfsburg gegen den SC Paderborn. Auch in dieser Begegnung ging der Gastgeber zunächst in Führung - Rafas missglückter Rettungsversuch nach einem Kopfball Vieirinhas schlug im eigenen Tor ein (17.). Der überlegene VfL verpasste dann die Topchance auf 2:0 zu erhöhen, als Perisic mit einem Foulelfmeter an SCP-Schlussmann Kruse scheiterte (30.). Paderborns Keeper lieferte über die gesamte Spieldauer eine ganz starke Vorstellung, was VfL-Coach Dieter Heckung neidlos anerkannte: "Wir sind in erster Linie an Lukas Kruse gescheitert." Gästetrainer Andrè Breitenreiter wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Lukas Kruse war überragend, er hat alles gehalten, was man halten kann. Unter dem Strich war es aber ein glücklicher Punkt für uns." Mehas verwandelter Foulelfmeter (50.) sicherte dem Aufsteiger einen schmeichelhaften Punkt.