Eine haarsträubende Chancenverwertung, einhergehend allerdings mit der starken Leistung der norwegischen Torsteherin Hjelmseth, ließ lange Zeit alle Optionen offen. Unerwartet deutlich hatte das DFB-Team das Spiel im Griff, brachte den Leistungsunterschied ergebnistechnisch jedoch erst äußerst spät zum Ausdruck.
Die deutsche Elf startete schwungvoll in das Turnier, das mit Norwegens Auswahl als Gegner gleich eine hohe Hürde bereithielt. Aber die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid präsentierte sich gut eingestellt, lauffreudig und mit Zug zum gegnerischen Tor. In der 14. Minute landete die Kugel erstmals im Netz der Skandinavierinnen, allerdings stand Inka Grings im Abseits - die Chance war vertan. Ebenso wie in der 32. Minute, als die Duisburgerin sich zunächst dynamisch im Sechzehner durchsetzte, abschließend jedoch das Leder von Norwegens Keeperin vom Fuß nehmen ließ. Unmittelbar darauf verursachte Mjelde einen Strafstoß, indem sie Birgit Prinz im Sechzehner schubste. Mit ein wenig Glück - Hjelmseth war im bedrohten Eck - brachte Linda Bresonik die fällige Führung per Elfer unter Dach und Fach (33.). Kurzzeitig waren dann die Norwegerinnen am Drücker und Abwehrspielerin Babett Peter musste auf der Linie den drohenden Ausgleich vereiteln (36.). Das Spielgeschehen verlagerte sich dann jedoch wieder in die andere Hälfte. Mit einer Glanzreaktion verhinderte Hjelmseth einen weiteren deutschen Treffer, als sie Kerstin Garefrekes´ Kopfball parierte (41.). Kurz vor dem Pausenpfiff ließen dann noch Prinz und Melanie Behringer hochkarätige Chancen aus, die Überlegenheit der Deutschen im Ergebnis darzustellen.
Der Spielverlauf blieb nach Wiederanpfiff der gleiche: Deutschland drückte, erspielte sich gute Möglichkeiten, scheiterte jedoch wiederholt entweder an der eigenen Abschlussschwäche oder Hjelmseth. Mit den eingewechselten Kräften, Fatmire Bajramaj, Celia da Mbabi (beide 65.) und Anja Mittag (86.) setzte sich der Einbahnstraßenfußball fort. Aufgrund der zahlreichen vergebenen Chancen schwebte aber immer die Möglichkeit über allem, dass den Norwegerinnen mit einem Lucky Punch eine Ergebnisänderung gelingen könnte. Tatsächlich musste Torfrau Nadine Angerer in der 89. Minute ihr Reaktionsvermögen unter Beweis stellen, um den Ausgleich abzuwenden. Möglicherweise alarmierte diese Schrecksekunde das deutsche Team, denn was über die bis dahin absolvierten 89 Minuten nur einmal gelang - Norwegens Keeperin zu überwinden - wurde innerhalb von vier Minuten noch drei Mal vorgeführt: Bajramaj, nach Zuspiel von Mittag (89.), Mittag und nochmals Bajramaj sorgten im Abspann der Partie für den 4:0-Endstand, der die Kräfteverhältnisse annähernd korrekt wiedergab.
André Schulin
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