DFB-Team

Klarer Sieg, aber Schwächen in der Spielgestaltung

von Günther Jakobsen15:10 Uhr | 21.12.2004

Als Spiel der verpassten Torchancen könnte die finale Begegnung der Asienrundreise in Thailand in die Geschichte eingehen. Das Ergebnis war am Ende noch standesgemäß, Spielfluß und Harmonie ließen jedoch noch Raum zu Verbesserungen.

Die stark umformierte deutsche Elf - Spieler, die in den beiden ersten Partien der Asien-Tournee eingesetzt wurden, sollten geschont werden - schöpfte sofort ihre athletischen Vorteile aus und verlagerte das Geschehen in die thailändische Hälfte. Bereits in der zweiten Minute hatte Asamoah die Führung auf dem Fuß, schloss aber unplatziert ab. Fünf Minuten später stand der Schalker erneut unbedrängt im gegnerischen Strafraum, und zog aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Ein fein gezirkelter Schweinsteiger-Freistoß klatschte in der zehnten Minute nur an die Latte. Unmittelbar darauf bot sich Brdaric, von Asamoah glänzend angespielt, zentral vor dem Tor freie Schussbahn - der unkonzentrierte Stürmer schoss jedoch lediglich Torwart Hathairatanakul an. Im Minutentakt folgten weitere Tormöglichkeiten durch Friedrich, Lahm, Kuranyi, Schweinsteiger - die befreiende Führung wollte jedoch nicht fallen. In der 29. Minute hatten dann gar die hoffnungslos unterlegenen Thailänder bei einem Konter die Führungsmöglichkeit, doch Sarayoot verfehlte das Tor. Kevin Kuranyi sorgte endlich für das fällige 1:0, als er das Leder von der Strafraumgrenze in die Maschen schoss (34.). Nach einer guten Vorarbeit von Asamoah, der sich rechts durchgetankt hatte, köpfte Kuranyi drei Minuten später zur 2:0-Halbzeitführung ein.

Es dauerte knapp zehn Minuten, bis die DFB-Elf im zweiten Durchgang erstmals gefährlich auftrat. Brdaric traf mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze an den Pfosten. Fast im Gegenzug musste auf der anderen Seite Hildebrand gegen einen durchgebrochenen Thai-Stürmer klären. Es blieb nicht bei diesem Warnschuss, denn in der 57. Minute nutzten die Gastgeber eine Nachlässigkeit von Engelhardt, spielten über rechts schnell nach vorn und der zentral mitgelaufene Sarayoot traf zum 1:2 (57.). Es folgte eine Phase, in der die deutsche Elf sehr unkonzentriert agierte und bestenfalls brauchbare Einzelaktionen zustande brachte. In dieser Situation wurde die mangelnde Qualität Thailands besonders sichtbar, das kein Kapital aus dieser Verunsicherung schlagen konnte. Ein resoluter Einsatz von Kuranyi im Halbfeld, ein konsequenter Antritt des eingewechselten Podolski mit sicherem Abschluss - und schon war der alte Abstand wieder hergestellt (73.). Podolski war auch am 4:1 beteiligt, das er über rechts einleitete. Kuranyi schob das Leder weiter zu Asamoah und der Schalker nutzte schließlich eine seiner guten Möglichkeiten (84.). Den Schlusspunkt setzte dann Lukas Podolski mit seinem zweiten Treffer zum 5:1-Endstand (89.).



Unser Team braucht hin und wieder eine Watsch'n.

— Augsburgs österreichischer Stürmer Michael Gregoritsch.