Klassenunterschied

von Günther Jakobsen10:13 Uhr | 19.02.2009

Hamburg hatte die Partie fest im Griff, gestattete NEC nur zwei echte Chancen und schlug selbst drei Mal zu. Damit konnte das Jol-Team im Grunde bereits mit den Planungen für das Achtelfinale beginnen.

Nach einer fünfminütigen Kennenlernphase erklärte der HSV das Spielgerät zu seinem Eigentum und kam durch einen Kopfball von Ivica Olic zur ersten Möglichkeit (10.). Das stark ersatzgeschwächte Nijmegen zeigte großen Respekt vor dem Tabellendritten der Bundesliga und musste weitere Angriffe über sich ergehen lassen. Erneut Olic (14.) sowie Kapitän Jarolim (20.) verpassten es jedoch, diesen die Krone aufzusetzen. In der 23. Minute tauchten dann auch die Einheimischen erstmals vor dem gegnerischen Gehäuse auf: Bei einem Freistoß von El Akchaoui zeigte Keeper Frank Rost eine Unsicherheit, die allerdings unbestraft blieb. 120 Sekunden später kam NEC zu einer weiteren Gelegenheit durch Ntibazonkiza, der nach einer Ecke hauchdünn am linken Pfosten vorbeiköpfte. Damit hatten die Schützlinge von Mario Been ihr gesamtes Pulver aber schon verschossen und die Hamburger machten wieder die Musik. Wirklich zwingend wurden sie jedoch erst wieder in der Endphase des ersten Abschnitts, als Piotr Trochowski mit einem 20-Meter-Freistoß das 1:0 besorgte (41.) und Alex Silva im Anschluss an eine Petric-Hereingabe aus kurzer Entfernung seinen ersten Treffer im Trikot mit der Raute erzielte (45.).

Mit Wiederbeginn setzten die Norddeutschen ihren Sturmlauf fort und hätten den Sack in Gestalt von Jansen (50.) und Olic (53.) endgültig zumachen können. Nijmegen war weiterhin ein großes Stück davon entfernt, dem HSV ein ebenbürtiger Gegner zu sein. Einen schlechten Eindruck hinterließen auch einige Zuschauer, die nach einer Gelben Karte für Koenders Gegenstände auf den Rasen warfen und dabei Schiedsrichter Ceferin eine Platzwunde zufügten (63.). Als das Spiel nach wenigen Minuten wieder angepfiffen wurde, demonstrierten die Hamburger ihre ganze Cleverness. Sie ließen die Kugel geschickt laufen und starteten immer wieder Attacken, von denen eine zum 3:0 führte: Mladen Petric setzte seinen Sturmpartner Olic in Szene, der durch die Beine von Schlussmann Babos sein fünftes UEFA-Cup-Tor in dieser Saison schoss (76.). Die Rothosen brachten den Vorsprung souverän über die Zeit und durften sich über den ersten Sieg in den Niederlanden seit 1981 freuen.

Christian Brackhagen



Power Point kann ich gar nicht. Aber ich kann sehen, ob einer dribbeln kann. Ich kann sehen, ob einer laufen kann. Ich kann sehen, ob einer köpfen kann.

— Hermann Gerland