Ob Schicksalsspiel oder nicht: Der FC Bayern rehabilitierte sich für seine verheerende Woche und blieb den erneut siegreichen Wölfen (2:1 in Gladbach) mit einem 4:0 gegen Frankfurt auf den Fersen. Nicht mehr titelreif scheinen dagegen Hertha BSC (0:2 in Hannover) und vor allem die TSG Hoffenheim, die zu Hause gegen Bochum auseinander brach (0:3) und nun bereits Schalke (2:0 gegen Karlsruhe) und Dortmund (3:1 über Köln) im Nacken spürt. Im Kellerduell behielt Cottbus gegen Bielefeld mit 2:1 die Oberhand.
Nach der Doppelblamage in Wolfsburg und Barcelona musste sich Bayern München nun mit Eintracht Frankfurt auseinandersetzen – und schoss sich den ganzen Frust von der Seele. Ribery (3.) und Toni (17.) eröffneten das ungleiche Duell direkt mit zwei Traumtoren, ehe Lucio (36.) und Schweinsteiger (48.) die beklemmend harmlosen Hessen schließlich angemessen hoch mit 4:0 nach Hause schickten. Jürgen Klinsmann, für dessen Ablösung angeblich bereits Paul Breitner in den Startlöchern stand, konnte die Zweifel an seiner Person fürs Erste damit beseitigen.
Für einen Moment sah es so aus, als sollten die Bayern sogar der ganz große Sieger des Spieltags werden. Der VfL Wolfsburg nämlich vertändelte bei Borussia Mönchengladbach schlurigerweise eine 1:0-Führung (Dzeko, 21.) und schien sich nach dem Ausgleich durch Gladbachs Winterneuzugang Dante (79.) mit einem 1:1 begnügen zu müssen. Fünf Minuten vor Schluss kehrten die Wölfe aber wieder zurück, trafen durch Riether noch zum 2:1-Auswärtssieg und konnten mit ihrem bereits neunten Erfolg hintereinander Platz eins gegenüber Hamburg (morgen in Stuttgart) und den Bayern verteidigen.
Hertha BSC hätte theoretisch ebenfalls an die Spitze zurückkehren können. Statt dessen erlitt die Favre-Elf aber einen weiteren empfindlichen Tiefschlag und unterlag bei Hannover 96 nicht nur unglücklich mit 0:2, sondern verlor auch noch Toptorjäger Voronin, der sich eine Minute vor Schluss einen unverzeihlichen Platzverweis einhandelte. Während die Berliner sich in der Tabelle nun eher nach unten als nach oben orientieren, konnte sich 96 dank der Tore von Hanke (29.) und Bruggink (62.) sowie dank der Ergebnisse der Konkurrenz auf sechs Punkte vom Relegationsplatz entfernen.
Für die Überraschung des Tages sorgte allerdings ein anderer Abstiegskandidat, nämlich der VfL Bochum. Zur Pause noch lag die Koller-Elf eher überraschend in Hoffenheim in Front. Nach zuvor überlegenem Spiel fiel danach die TSG binnen sechs Minuten aber völlig aus dem Leim, kassierte erst das 0:2 (55.) und büßte dann in brutaler Folge sowohl Eduardo (59.) als auch Torwart Daniel Haas ein (61.), die beide mit glatt Rot vom Platz flogen. In einem nun absurden Fußballspiel langte Stanislav Sestak schließlich auch noch ein drittes Mal hin (69.) und pflückte die nun schon neun mal sieglosen Sinsheimer damit wohl endgültig aus der Ligaspitze heraus.
Sogar Krisenklub Schalke 04 rückte dem Herbstmeister vielmehr nun eng auf den Pelz. Kevin Kuranyi (24.) und Jefferson Farfan (80.) führten die Knappen zu einem schmucklosen 2:0-Heimsieg. Schlusslicht Karlsruher SC steckte eine insgesamt unglückliche Niederlage ein und wirkt nach der achten Partie ohne Torerfolg in Serie in der Tabelle bereits wie aussortiert.
Grund dafür war des Ergebnis des direkten Kellerduells zwischen Energie Cottbus und Arminia Bielefeld. Rangelovs artistisches Führungstor (43.) konnte Arminia durch den Ex-Cottbuser Munteanu recht überraschend noch egalisieren (48.). Die Lausitzer aber ließen sich wenig beirren, legten zügig durch Angelov einen weiteren Treffer nach (59.) und konnten den dünnen Vorsprung verdientermaßen schließlich verteidigen. In der Tabelle trennt beide Teams damit nur noch ein Punkt.
In der Partie mit der höchsten Kulisse des Spieltags lag der wenigste Zündstoff. Speziell der 1.FC Köln verspürte beim Auswärtsspiel in Dortmund so gut wie keinen tabellarischen Druck und ging daher ebenso unbekümmert in Führung (10.), wie er im Anschluss den Vorsprung durch Sorglosigkeit wieder verspielte. Subotic (29.) und Hajnal (50.) bogen das Spiel in eine dennoch verdiente Dortmunder Führung, ehe Geromel mit einem Eigentor (81.) Borussias dritten Dreier in Folge, welcher der Klopp-Elf nun wieder reelle Chancen auf Platz fünf einräumt, besiegelte.
Also bei mir geht das mit dem linken Fuß genauer und mit dem rechten fester!" "Und mit welchem Fuß schießen sie jetzt auf die Torwand ?" - "Ja, mit dem rechten!
— Andreas Brehme im Sportstudio auf die Frage des Moderators, mit welchem Fuß er schießt.