Klopp hörte "Schon Schlimmeres ..."

Traditionell lieferten sich BVB und HSV, die Gegner des Freitagsspiel, immer torreiche Auseinandersetzungen. Wenn sich Köln und Gladbach am Samstag zum 77. Mal in der Bundesliga gegenüber stehen, steht die Torbilanz nicht im Vordergrund: Die beiden Schlusslichter der Liga brauchen Punkte.
„Hamburg verfügt trotz seiner langen Verletztenliste über eine außergewöhnliche individuelle Qualität. Ich habe schon schlimmeres gehört als eine Abwehrreihe mit den Namen Demel, Westermann, Mathijsen und Zé Roberto“, versucht Jürgen Klopp den Ball flach zu halten, vor dem Freitagsspiel des BVB gegen den Hamburger SV. Leichte Fragezeichen stehen beim Tabellenführer hinter den Einsätzen von Barrios und Großkreutz, die wegen Muskelproblemen nicht das volle Trainingsprogramm absolvierten.
Werder Bremen schmerzt vor dem Spiel gegen Frankfurt besonders der erneute Ausfall Pizarros (Muskelfaserriss). Eine Wende der Grünweißen zum Positiven wird dadurch gegen die stabile Eintracht erschwert. In Wolfsburg dürfte Felix Magath nach wie vor freundlich empfangen werden - auf dem Platz werden seinen Schalkern aber schwerlich Gastgeschenke gemacht werden. „Ich habe eine gute Quote gegen Schalke“, erinnert VfL-Goalgetter Grafite daran, bereits sieben Tore gegen den Ruhrpottklub erzielt zu haben.
Die innigst gepflegte Rivalität zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach geht während ihrer 77. Bundesligaauflage vor einem speziellen Hintergrund über die Bühne: Es spielt der Vorletzte (Köln) gegen den Letzten. Michael Frontzeck betont zu diesem Duell die Bedeutung mentaler Stärke: „Entscheidend wird sein, dass man bei aller Aggressivität und Zweikampfhärte, die es in den Derbys gibt, seine Nerven im Griff hat …“. Bezüglich der Saisonausbeute ist die Partie zwischen Kaiserslautern (Platz 15) und Stuttgart (14). nicht viel höher angesiedelt als das rheinische Derby. „Unsere Hausaufgaben sind gemacht …“, wähnt sich FCK-Coach Marco Kurz gut vorbereitet, im Spiel gegen die durch ihren 6:0-Kantersieg gegen Bremen aufgebauten Schwaben erfolgreich zu sein. Für die Nordklubs Hannover 96 und St. Pauli wird es schwer. Die gegenüber dem letzten Spieltag um drei Ausfälle „reicheren“ Niedersachsen (Haggui, Stoppelkamp, Abdellaoue) führt der Weg zum Tabellenzweiten FSV Mainz, derweil St. Pauli sich im eigenen Stadion Bayer Leverkusen stellen muss. Jupp Heynckes’ Werkself muss zwar erneut den Ausfall eines Stammspielers vermelden (Derdiyok), konnte seine personellen Probleme jedoch bislang hervorragend kompensieren. „Ich bin nicht nur Trainer von Sami Hyypiä, ich bin auch Trainer von Burak Kaplan“, fand Heynckes ein zur Situation treffendes Bild.
Überraschend auf Augenhöhe - jeweils mit 18 Zählern - treffen sich im ersten Sonntagsspiel 1899 Hoffenheim und der SC Freiburg. Dies ist auch ein Duell der senegalesischen Mittelstürmer: Hoffenheims Demba Ba (6 Saisontreffer) gegen Freiburgs Papiss Demba Cisse (9). Mit dem Südklassiker FC Bayern gegen den 1. FC Nürnberg endet der Spieltag. Bei den Gastgebern steht möglicherweise ein Comeback - oder Kurzeinsatz - mehrerer Aktiver an: Ribery, van Bommel, Breno und Contento nahmen am Mannschaftstraining teil. Trotz ihres besseren Tabellenstandes reisen die Cluberer nur als Außenseiter an. Personalprobleme haben sie nicht und so lautet Dieter Heckings Fazit vor dem Anstoß: „Die Mannschaft ist in guter Verfassung. Wir wollen in München nicht nur gut, sondern erfolgreich spielen und uns so teuer wie möglich verkaufen.“