Knappe Entscheidungen

von Günther Jakobsen13:07 Uhr | 21.12.2011

Die vier Achtelfinalbegegnungen des Dienstags boten eine ordentliche Portion Spannung an, der Überraschungsfaktor hielt sich allerdings in Grenzen. Zwischen Fortuna und BVB musste das Elfmeterschießen entscheiden.

Dass der fränkische Nachbar Greuther Fürth in guter Verfassung ist, wussten die Nürnberger. Trotzdem konnten sie nicht verhindern, dass der Zweitplazierte der 2. Liga eine frühe Führung hinlegte. Schmidtgals Eckball verlängerte Nöthe per Kopf zu Prib, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einköpfte (15.). Seinem Fehlschuss im Punktspiel gegen Eintracht Frankfurt, als er freistehend den Ball gegen den Pfosten setzte (Prib: „Jetzt bin auch ich eine lebende Legende“), konnte der Fürther Mittelfeldakteur damit kurzfristig ein wichtiges Erfolgserlebnis hinterher schicken - denn bei diesem Resultat blieb es. Schröck (20.) verpasste es, die Gästeführung auszubauen und somit hatten die vor allem nach der Pause dominierenden Clubberer noch Zeit genug, das Ruder herum zu reißen. Allzu viele Chancen ließen die später noch in Unterzahl agierenden Gäste (66., Gelb-Rot für Nehrig) jedoch nicht zu. „Man kann das Ergebnis nicht ändern, das müssen wir aufgrund der ersten Halbzeit akzeptieren“, kommentierte Dieter Hecking den einzigen Außenseitererfolg des Dienstags.

Der FC Bayern vermied es auf den allerletzten Drücker, eine Sonderschicht im rewirpowerSTADION absolvieren zu müssen. Vor vollbesetzten Rängen hatte nach Vorarbeit von Inui und Aydin der am langen Pfosten freistehende Federico den VfL Bochum zunächst in Führung gebracht (26.). Erst nach der Pause zeigte der von den Münchnern ausgehende Druck Wirkung. Kroos schloss einen zwingenden Angriffszug zum Ausgleich ab (52.). Der VfL wankte in der Folgezeit bedenklich, schien aber das Etappenziel Verlängerung erreichen zu können. Ein von Lahm abgefangener Flankenwechsel Dabrowskis eröffnete den Gästen in der Nachspielzeit jedoch eine letzte Chance, die sie nutzten. Ribery tankte sich auf halblinks durch, spielte quer auf den freistehenden Robben, dessen Abschluss zum 2:1 dann nur noch Formsache war.

Hoffenheims durchwachsene Hinserie hatte zur Folge, dass das Achtelfinale gegen Augsburg in der Zuschauergunst nicht besonders hoch angesiedelt war (10.400 Besucher). Anders als in den vorigen drei Bundesligapartien konnten die Kraichgauer ihrem Heimpublikum jedoch einen Sieg präsentieren - das Zittern blieb der TSG jedoch auch in dieser Partie nicht erspart. Salihovics über die Abwehrmauer gezwirbelter Freistoßtreffer (23.) war bereits wenig später egalisiert, als Oehrl einen ins Zentrum abgewehrten Ball von 1899-Keeper Starke aufnahm und über die Linie brachte (36.). Die zweite Hälfte war kaum angepfiffen, da legten die Kraichgauer erneut vor. Ibisevic ging Salihovics Freistoßflanke entgegen und lenkte das Leder am kurzen Pfosten ins Netz (49.). Hoffenheims Überlegenheit zahlte sich nicht in weiteren Treffern aus und so konnte Augsburg gegen Ende des Spiels noch aufkommen und auf eine Ergebnisveränderung hoffen. Die gute Reaktion von Starke gegen einen Freistoß de Jongs (90 + 1) sicherte den Erfolg der Gastgeber dann jedoch endgültig ab.

Das Highlight der Dienstagsspiele fand in Düsseldorf statt, wo Zweitliga-Herbstmeister Fortuna den BVB empfing. Weder in der regulären Spielzeit noch in der Verlängerung konnten Tore erzielt werden; unterhaltsam war das West-Duell trotzdem. Der Dramatik zuträglich war sicherlich auch, dass Dortmund ab der 34. Minute zu zehnt spielen musste (Gelb-Rot für Owomoyela). Die Fortuna glich Dortmunds individuelle Vorteile mit großer Laufbereitschaft aus, machte aus ihrer Chancenmehrheit allerdings zu wenig, bzw. scheiterte an Weidenfeller. Am Ende war den Gastgebern der Kräfteverschleiß anzumerken; die in Unterzahl agierenden Schwarzgelben wirkten frischer, verpassten es aber ebenfalls, eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen. Im Elfmeterschießen spielte die Nervenbelastung eine noch größere Rolle als ohnehin üblich, da Schiedsrichter Manuel Gräfe zwei Elfer („Kuba“ und Lambertz) wiederholen ließ. Zum Matchwinner wurde Weidenfeller, der Brökers Schuss parierte. Perisic konnte somit als fünfter und letzter BVB-Kandidat den Sack zumachen, was ihm in souveräner Manier gelang.

André Schulin



Wer ist Felix Magath?

— Schalke-Macher Rudi Assauer auf die Frage, ob Felix Magath neuer Trainer von Schalke 04 wird .