Knickt Wolfsburg ein?

von Günther Jakobsen14:12 Uhr | 12.05.2009

Durch die Derbyniederlage des Hamburger SV reduzierte sich der Kreis der ernsthaften Titelkandidaten auf vier Mannschaften, von denen drei bereits am Dienstag im Einsatz sind. Einen Tag später steht dann der Abstiegskampf im Fokus.

Mit dem Duell zwischen den enorm heimstarken Wolfsburgern und Borussia Dortmund hat die 32. Runde einen echten Kracher zu bieten. Während die Schwarz-Gelben durch den siebten Sieg hintereinander einen neuen Vereinsrekord aufstellten und den fünften Platz einnahmen, erlitt der VfL in Stuttgart einen herben 1:4-Dämpfer. Er blieb zwar Spitzenreiter, wurde aber nach Punkten (60) vom FC Bayern eingeholt, der den zweiten Dreier in der zweiten Partie unter der Leitung von Jupp Heynckes feierte und nun mit Leverkusen einen seiner liebsten, weil in München fast immer chancenlosen Gegner empfängt. Neben dem amtierenden Champion rückten Wolfsburg auch die Berliner Hertha (59), für die bei den so gut wie geretteten Kölnern das vermeintlich leichteste Restprogramm beginnt, und der VfB Stuttgart (58) ganz dicht auf die Pelle. Die Schwaben verbuchten in den vergangenen sieben Spielen sechs Siege und kletterten in dieser Phase vom sechsten auf den vierten Rang. Kontrahent Schalke hingegen ging zuletzt zweimal als Verlierer vom Rasen und verpasste es damit, auf Tuchfühlung zum internationalen Geschäft zu bleiben.

Alles andere als rund lief es auch für den HSV, der nach den Niederlagen im DFB- und im UEFA-Pokal auch das Ligaderby gegen Bremen verlor. Dadurch rutschte die Jol-Truppe auf den sechsten Platz ab und musste ihre Meisterschaftshoffnungen wohl begraben. Gegen Bochum fehlen den Rautenträgern die verletzten Reinhardt, Castelen und Silva sowie der gelbgesperrte Kapitän David Jarolim. Der viermal in Folge unterlegene VfL befindet sich auf Rang 14 und hat nur einen Zähler mehr auf dem Konto als die jeweils mit 27 Punkten ausgestatteten Teams aus Bielefeld (gegen Hoffenheim), Cottbus und Mönchengladbach, die sich am Mittwoch zu einem echten Abstiegskrimi treffen. Noch dringender als Energie, das ausgerechnet von den in letzter Minute siegreichen Fohlen vom 15. auf den 17. Platz geschubst wurde, benötigt Schlusslicht Karlsruhe (23) gegen die bereits so gut wie gesicherten Hannoveraner einen Dreier. Für ein weiteres Jahr im Oberhaus könnte bei einem Sieg über Werder Bremen, das seit geraumer Zeit im Niemandsland der Tabelle zu finden ist und auf Diego, Jensen, Hunt und das Innenverteidigerduo Naldo/Mertesacker verzichten muss, aller Voraussicht nach auch die Frankfurter Eintracht (33) planen.

Christian Brackhagen



Am liebsten könnte ich jetzt weinen!

— Thorsten Legat, gerade mit Werder Bremen Deutscher Meister geworden, über den Abstieg seines Ex-Klubs VfL Bochum...