Im Freitagsspiel winkt beiden Kontrahenten die Tabellenführung, in der Partie zwischen Köln und Kaiserslautern am Samstagabend geht es darum, von den Abstiegsrängen wegzukommen. Die Europa-League-Starter Hannover und Schalke kommen am Sonntag zum Zuge.
Ob „The Hammer“ seine Schussgewalt schon im Gastspiel der „Wölfe“ am Freitagabend in Mönchengladbach auspacken kann, hat Felix Magath noch nicht verlauten lassen. Auf jeden Fall ist Thomas Hitzlsperger, Wolfsburgs neueste Verpflichtung, im Kader mit aufgeführt. Mit Mike Hanke ist bei den Gladbacher Gastgebern ein Ex-„Wolf“ im Angriff gesetzt, für den Lucien Favre noch innerhalb der eigenen Reihen nach einem passenden Sturmpartner fahndet. Der angeschlagene De Camargo kommt dafür nicht in Frage. Im Erfolgsfall würde sich Gladbach zumindest vorübergehend die Tabellenführung schnappen. Aber auch Wolfsburg hätte die Chance, sich über eine entsprechende Torbilanz für eine Nacht als alleiniger Spitzenreiter zu etablieren.
Von den sechs Begegnungen des Samstags sticht nur eine hervor, in der Kontrahenten mit gleichem Punkstand aufeinander treffen: Dortmund gegen den 1. FC Nürnberg. Jeweils einen Sieg und eine Niederlage erwirtschafteten Schwarzgelbe und Clubberer. Die Hoffnungen der Franken auf den Einsatz von Raphael Schäfer im Gastspiel beim Meister zerschlugen sich. Der Keeper musste aufgrund einer beschädigten Sehne zwischen Schien- und Wadenbein operiert werden und fällt für vermutlich sechs Wochen aus. Im Gegensatz dazu lichtet sich bei Werder Bremen das Lazarett zusehends. Auch hält Thomas Schaaf einen Einsatz von Neuverpflichtung Aleksandar Ignjovski gegen den SC Freiburg nach den Eindrücken des Testspiels beim FC St. Pauli für möglich („Hätte keine Bedenken“). Bedenken aufgrund ihrer zuletzt gezeigten Leistungen müssten die Akteure Bayer Leverkusens und des Hamburger SV vor ihren schweren Auswärtsaufgaben haben. Bayer reist mit dem jüngst von den Schwaben ausgeliehenen Keeper Bernd Leno zum VfB Stuttgart und der HSV soll den schwachen Auftritt gegen Hertha auswärts beim FC Bayern wiedergutmachen. „Im Spiel gegen Hertha waren die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen zu groß“, analysierte Heiko Westermann. Dass Bayerns Flügelzange Robben/Ribery gemeinsam versucht, das Hamburger Gefüge auseinanderzuspielen, ist einmal mehr fraglich, da beide über körperliche Beschwerden klagen. Für FCB-Innenverteidiger Jerome Boateng stellt diese Partie etwas Besonderes dar, da er vor vier Jahren im HSV-Dress sein Bundesligadebüt gegen den FC Bayern spielte.
Nach den bisherigen Saison-Eindrücken scheint es nicht ausgeschlossen, dass Aufsteiger FC Augsburg im dritten Spiel seinen dritten Zähler einfahren kann. Wenn es gelänge, so Jos Luhukay " …auch mit Hilfe unserer Fans im Rücken die tolle Stimmung für uns zu nutzen", könne man erfolgreich sein. Gegner ist die TSG Hoffenheim, die sich aufgrund einer gewissen akustischen "Unterstützung" von eigenen Fans einem DFB-Ermittlungsverfahren ausgesetzt sieht. Größeren Ärger mit den eigenen Fans könnte auch der 1. FC Köln bekommen, wenn im Spiel gegen Kaiserslautern nicht gepunktet wird. Bei den kaum wesentlich besser in die Saison gestarteten Gästen gibt man sich gelassener. "Wir werten eine Partie am dritten Spieltag nicht als Schlüsselspiel", erklärt Marco Kurz. "Für uns ist es wichtiger, dass wir unser Spiel verbessern, unsere Leistungen weiter festigen und insgesamt noch stabiler und kompakter auftreten."
All diese Punkte könnte Ralf Rangnick für seine Schalker übernehmen, deren schwacher Europa-League-Auftritt in Helsinki so nicht erwartet werden konnte. Für Holtby und Fuchs bringt das Gastspiel der "Knappen" bei den 05ern ein frühes Wiedersehen mit den Ex-Kollegen. Hertha BSC muss zum zweiten Mal in Folge auswärts antreten, und das bei den auf einer Erfolgswelle surfenden 96ern. "Wir treffen am Wochenende auf eine eingespielte, homogene Mannschaft, die bewiesen hat, dass sie keine Eintagsfliege ist", charakterisierte Markus Babbel den Gegner.
Wir haben versucht, möglichst nah am Rande der Legalität Fußball zu spielen.
— Christian Beeck