KSC am Boden zerstört

von Günther Jakobsen17:41 Uhr | 14.03.2009

Während sich Gladbach in einem packenden Derby aus dem Keller schoss (4:2 in Köln), zeigte Schlusslicht Karlsruhe im Schlüsselspiel gegen Bielefeld Nerven und kassierte eine tragische 0:1-Heimniederlage. Für Hannover reichte es gegen Dortmund zu einem verrückten 4:4. An der Spitze marschierte Hertha derweil weiter (1:0 gegen Leverkusen) und spürt im Nacken nun einen hungrigen FC Bayern, der mit 3:0 in Bochum gewann. Hoffenheim (1:1 in Frankfurt) fiel zurück auf Platz vier.

Nach dem Wolfsburger Sieg über Schalke stand Tabellenführer Hertha unter Zugzwang – und fuhr auf erstaunlich nüchterne Weise wieder drei Punkte ein. Im Heimspiel gegen ein schwaches Bayer Leverkusen tat sich lange Zeit vor den Toren rein gar nichts. Als dann Andrej Voronin eine große Chance erhielt, wusste er sie allerdings zu nutzen, markierte nach 49 Minuten so den einzigen Treffer und hielt Herthas Vier-Punkte-Vorsprung in der Tabelle zugleich aufrecht.

Direkt hinter den Hauptstadtklub klemmte sich nun wieder der FC Bayern München. Ein lange Zeit eng geführtes Spiel beim VfL Bochum kippte endgültig zugunsten der Klinsmann-Elf, als Bochums Pfertzel kurz nach der Pause wegen einer Notbremse vom Platz flog (48.). Den folgenden Strafstoß konnte Podolski zwar nicht nutzen. Fortan spielten aber trotzdem nur noch die Bayern und kamen durch Lahm (60.) und Demichelis (90.) schließlich zu einem souveränen 3:0-Auswärtssieg. Bereits im ersten Abschnitt traf Ze Roberto (32.).

Die TSG Hoffenheim unterdessen kam auch bei Eintracht Frankfurt nicht zum Erfolg und wartet damit seit sechs Partien auf einen Dreier. Carlos Eduardo brachte den Herbstmeister zunächst in Front (10.). Nach dem Ausgleich durch Michael Fink (47.) machte sich dann aber eher Frankfurt um die Begegnung verdient und kam in einer insgesamt flotten Partie dem Sieg am Ende sogar näher. Trotz guter Chancen auf beiden Seiten blieb es allerdings beim 1:1.

Erheblich spannender als das Titelrennen verlief diesmal der Kampf gegen den Abstieg. Ein wahres Scheibenschießen gab es dabei in Hannover, wo Borussia Dortmund gleich zweimal um zwei Tore vorn lag und spätestens nach einer 4:2-Führung den ersten Rückrundensieg eingetütet meinte. Trotz lange Zeit desolaten Spiels ließ sich 96 allerdings nicht hängen und kämpfte so lange weiter, bis kurz vor Schluss tatsächlich noch der 4:4-Ausgleich fiel. Mikael Forssell zog mit einem verwandelten Foulelfmeter den Schlussstrich unter ein denkwürdiges Spiel (84.).

Ebenfalls rasant ging es im rheinischen Derby zu, wo Borussia Mönchengladbach zu einem bemerkenswerten Auswärtssieg kam. In einer Phase, als man eher mit einer Führung für Köln rechnete, gingen die Fohlen durch Bradley in Front (25.) und legten mit dem Halbzeitpfiff noch das 2:0 nach. Gleich doppelt traf nach der Pause dann noch Kölns Miso Brecko ins Netz (64./82.), doch feuerten jedes Mal die Gäste sofort zurück (67./87.) und triumphierten am Ende verdient mit 4:2. Erstmals seit dem 14. Spieltag belegt Mönchengladbach nun keinen direkten Abstiegsplatz mehr.

Umso empfindlicher war damit der Tiefschlag, den der Karlsruher SC einstecken musste. In einem grausigen Heimspiel gegen Arminia Bielefeld quälten sich die Badener völlig mittellos über die Runden und suchten vergeblich nach einem Weg zum Tor. Als nach 85 Minuten das 0:0 schon besiegelt schien, landeten wie aus dem Nichts dann plötzlich die Gäste einen Coup und schafften durch den eingewechselten Janjic noch den überraschenden 1:0-Auswärtssieg. Vorbei am VfL Bochum schob sich der DSC damit auf den 14. Rang, derweil Karlsruhe nunmehr wie aussortiert schon um fünf Punkte hinter Platz 15 zurückhängt.



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— Bruno Labbadia