KSC überrascht Werder, Bayer bleibt vorne dran

von Günther Jakobsen17:36 Uhr | 06.12.2008

Ein kleiner Befreiungsschlag (1:0) gelang Karlsruhe gegen die launischen Bremer, sprang vom letzten Platz an seinen drei Kontrahenten vorbei, die allesamt klare Niederlagen erlitten: Gladbach und Cottbus unterlagen daheim Leverkusen (1:3) und Stuttgart (0:3), während Bochum in Frankfurt (0:4) unter die Räder geriet. Im Verfolgerduell Schalke-Hertha gewann der aktuelle Krisenklub aus Gelsenkirchen durch einen Asamoah-Kopfball mit 1:0.

Im ersten Durchgang sahen die Zuschauer im Wildparkstadion eine ausgeglichene Partie und bereits einige ausgelassene Hochkaräter. Nach dem Wechsel steigerte sich der Karlsruher SC, holte genügend Chancen heraus, blieb aber vorerst weiter erfolglos. Dann kam Werder Bremen im letzten Viertel der Partie öfter in die Gefahrenzone der Hausherren, wusste aber ebensowenig die Möglichkeiten zu nutzen. Dass der KSC den Dreier einsacken konnte, war kaum mehr zu erwarten, doch Staffelt schoss den aufgerückten Buck am Torraum an und die Kugel rutschte aus Wieses Händen über die Torlinie (83.). Die Brechstangen-Angriffe der Bremer in den letzten Minuten blieben ohne krönenden Abschluss. Dafür verloren die Hanseaten nach einer Tätlichkeit durch Platzverweis (90.) Angreifer Pizarro, der zuvor zweimal nur den Pfosten getroffen hatte.

Letztlich war Hertha BSC Berlin der optimale Aufbaugegner für das zuletzt so gebeutelte Team vom FC Schalke 04, denn die Hauptstädter enttäuschten im Sturm, erspielten kaum eine echte Tormöglichkeit und schienen von Beginn an eine Nullnummer anzustreben. Diese Planung machte Asamoah nach Flanke von Farfan per Kopfball zunichte (65.) und sicherte der Rutten-Elf, die zuvor viele Chancen liegen gelassen hatte, verdientermaßen die Punkte.

Als stärkster Verfolger der führenden Hoffenheim und Bayern etablierte sich Bayer Leverkusen bei Borussia Mönchengladbach, konterte die Meyer-Elf immer dann aus, als sich diese besonders offensiv präsentierte und fuhr einen insgesamt überzeugenden 3:1-Erfolg ein. Stefan Kießling schloss die ersten guten Gegenzüge in den Minuten 25 und 37 ab und Helmes machte mit dem 3:0 (54.) alles klar. Gladbach erzwang zwar eine Reihe guter Chancen, traf aber nur einmal durch seinen Debütanten Jantschke (61.) und übernahm somit die "Rote Laterne".

Auf den vorletzten Rang rutschte der VfL Bochum nach einer 0:4-Klatsche bei Eintracht Frankfurt ab. Bereits nach wenigen Minuten verlor die Koller-Truppe Torwart Fernandes, der nach einer Notbremse Rot sah und durch Ersatzmann Renno ersetzt wurde. Zuerst musste Renno den Ball nach dem Elfer von Liberopoulos aus dem Netz holen, um sich vom selben Spieler in der 43. Minute ein weiteres Mal überwinden zu lassen. Bei den beiden weiteren Treffern nach der Pause, Steinhöfers Freistoß (62.) und Russ Abstauber (64.), sah der Schlussmann nicht optimal aus. Bochum hatte über weite Strecken bis zum Doppelschlag nach einer guten Stunde flott mitgehalten, blieb aber vorne letztlich zu harmlos.

Ähnlich wie Leverkusen in Gladbach sicherte sich auch der VfB Stuttgart bei Energie Cottbus die Punkte: durch effektiven Konterfußball. Hilberts satter Schuss in den linken Giebel (4.) beruhigte das Spiel der Schwaben früh, deren Abwehr gegen die sich stetig steigernden Lausitzer allerdings auch reichlich Arbeit bekam. Ein weiterer Durchbruch von Simak (63.) und ein nicht unhaltbarer Fernschuss von Khedira (68.) besiegelten dann aber doch das verzweifelte Bemühen der Heimelf, die nie aufgab, im Angriff jedoch ohne Wirkung blieb oder an Lehmann scheiterte.

Keine Tore fielen nur bei der Partie zwischen Arminia Bielefeld und Borussia Dortmund. Dafür sahen die Zuschauer eine kampfbetonte, durchweg spannende Auseinandersetzung, in der es den Angreifern in vielen Szenen einfach nur nicht gelang, die Kugel über die Torlinie zu befördern. Nur einmal lag der Ball im Kasten des BVB, aber bei Kirchs Treffer wurde Wichniarek vom Schiedsrichtergespann im aktiven Abseits ausgemacht (17.). Unterhaltsam war die intensive Begegnung aber auch ohne Tore.



Ich meide Friseure wie der Teufel das Weihwasser.

— Alfred Tatar.