Kurs UEFA-Cup

von Günther Jakobsen16:17 Uhr | 21.04.2006

In der Zielkurve der Saison angekommen, können sich noch drei Vereine berechtigte Hoffnungen machen, den überaus hart umkämpften fünften Platz zu erreichen. Der sechs Zähler zurückhängende BVB hat bei vier noch ausstehenden Spielen nur noch eine geringe Chance, die vor ihm platzierten Klubs aus Stuttgart, Berlin und Leverkusen noch zu übertreffen.

Überzeugende Rückserie
Leverkusen hat dank einer Serie von vier Siegen in Folge, bei denen u.a. die UEFA-Cup-Platz-Konkurrenz aus Stuttgart, Dortmund und Mönchengladbach geschlagen wurde, derzeit die Nase vorn. Aber am Wochenende mit dem Gang nach Hamburg, wenn die beiden besten Rückrundenteams aufeinander treffen (HSV 27 Punkte; Bayer 25), vermutlich auch die härteste Aufgabe vor sich. Die schwache Hinrunde ließ Zweifel entstehen, ob Bayer überhaupt noch um die internationalen Ränge mitspielen könnte. Nach der Winterpause korrigierte die Skibbe-Elf diesen Eindruck. "Wir stehen in der Defensive sehr stabil und haben in den letzten Spielen kaum Torchancen zugelassen. Gleichzeitig haben wir gute eigene erspielt", ist Leverkusens Übungsleiter mit der gegenwärtigen Form seiner Truppe zufrieden. Der Gelb-gesperrte Barnetta wird beim HSV wieder zur Verfügung stehen; in den abschließenden Spielen könnte auch der lange verletzte Roque Junior, der sich noch für Brasiliens WM-Auswahl in Erinnerung bringen will, ins Team zurückkehren. Überraschend ergab sich auch noch eine WM-Perspektive für Jens Nowotny, der von Bundestrainer Jürgen Klinsmann zu einem Fitnesstest in der kommenden Woche eingeladen wurde.

Heimvorteil gegen den härtesten Konkurrenten
Punktgleich hinter den Leverkusenern ist Hertha BSC als aktueller Tabellensechster in einer komfortablen Situation. Während Bayer nur noch einmal Heimrecht genießt können die Berliner im Saisonfinale zwei Partien im eigenen Stadion austragen. Am 32. Spieltag haben sie Leverkusen, den direkten Konkurrenten, zu Gast. Die andere Heimpartie allerdings hat es ebenfalls in sich: Am 33. Spieltag kommt mit dem HSV die beste Auswärtself der Liga ins Olympiastadion. Zunächst aber muss Hertha selber reisen und in Mönchengladbach seine gute Ausgangslage verteidigen. "Wir sind momentan ganz gut drauf", ist Außenverteidiger Malik Fathi zuversichtlich bezüglich des Gastspiels bei den Fohlen. Das war vor allem direkt nach der Winterpause ganz anders, als Hertha eine längere Phase rechtschaffen grottige Spiele hinlegte. In den letzten Wochen, nach dem 3:0-Sieg in Bremen, fingen sich die Berliner. Das Erreichen eines internationalen Startplatzes ist wohl Mindestvoraussetzung, um Herthas besten Akteur dieser Saison, Yildiray Bastürk, länger in Berlin zu halten.

Nur noch Außenseiter
Nachdem der Verbleib von Trainer Armin Veh geklärt ist (Vertrag bis 2007), sollten die Nebengeräusche bei den während der Saison sehr durchwachsen aufgetretenen Schwaben abgestellt sein. Ob nun aber die Kraft mobilisiert werden kann, den Rückstand auf Leverkusen und Berlin noch wettzumachen, ist fraglich. "Sicher sind wir mittlerweile in der Außenseiterrolle was den UEFA-Cup-Platz angeht, da die beiden anderen Mannschaften vier Punkte mehr auf dem Konto haben", weiß Veh um die Größe der Herausforderung. Das Restprogramm, das noch die schweren Auswärtsaufgaben in München und Schalke bereit hält, lässt tatsächlich nur noch eine Minimalchance offen. "Wir spielen zu Hause und sind deshalb auch der Favorit", hält er jedoch für das anstehende Spiel gegen Eintracht Frankfurt fest.

André Schulin



Da kennen sie unseren Klub aber schlecht. Bei uns kehrt niemals Ruhe ein, denn es gibt nur oben oder unten. Und wenn man unten liegt, wird bei uns noch draufgetreten.

— Toni Polster auf die Frage, ob nach dem 5:3 gegen Wolfsburg beim 1. FC Köln endlich Ruhe eintritt