Die Spielpaarungen der 21. Runde versprechen viel. Angefangen am Freitag mit der so genannten „Mutter aller Derbys“ zwischen dem BVB und Schalke, bis hin zum Sonntag, wenn neben dem Duell Freiburg gegen Frankfurt in Hamburg der lokale Vergleich HSV gegen St. Pauli angepfiffen wird.
"Wir sind uns der Großartigkeit der Chance bewusst, unseren Fans den zweiten Derbysieg in einer Saison zu bescheren“, hofft Jürgen Klopp darauf, dass sich das derzeitige tabellarische Gefälle zwischen Dortmund und Schalke auch im Spiel niederschlägt und den Schwarzgelben erneut drei Zähler einbringt. Der gesperrte Subotic wird wohl durch Santana ersetzt. Ob der frühere Borusse Christoph Metzelder rechtzeitig fit wird (Nebenhöhlenentzündung), steht noch offen. Von den Neuverpflichtungen der „Knappen“ werden Mittelfeldspieler Annan die größten Chancen eingeräumt, kurzfristig in die Formation zu rücken.
Das Niedersachsen-Derby zwischen Hannover und Wolfsburg steht im Wesentlichen unter den Vorzeichen, dass die „Wölfe“ aufgrund ihrer Neuzugänge unberechenbarer erscheinen. "Verschiedene Mannschaftsteile bleiben ja gleich, aber der Weg nach vorne wird sich ändern", ist sich 96-Coach Mirko Slomka sicher, einem in der Offensive neu aufgestellten VfL zu begegnen. Die schwere Verletzung Szalais (Kreuzbandriss) beraubt den FSV Mainz im Spiel gegen Bremen einer Angriffsvariante, während Kaiserslautern durch den Ausfall Amedicks (Muskelfaserriss) in der Abwehr umstellen muss. Beim Gastspiel in Sinsheim wird aber Ilicevic wieder im Mittelfeld der Pfälzer antreten können. Der 1. FC Köln muss im Heimspiel gegen den FC Bayern versuchen, seinen Abstand zu den Abstiegsrängen mindestens zu wahren. Denn von den beiden hinter den Domstädtern, punktgleich rangierenden Teams aus Gladbach und Stuttgart wird zumindest eines vorankommen, da man gegeneinander antritt. Ein Kuriosum dieser Partie: Die Gastgeber konnten noch keinen Heimsieg feiern, während die Schwaben auswärts noch ohne Sieg blieben. Auswärtsexperten im positiven Sinne sind die Leverkusener, die als einziges Team noch nie mit leeren Händen nach Hause fuhren (7 Siege, 2 Remis) und auch favorisiert ins Gastspiel beim Club gehen.
"Es wird schon so viel über dieses Spiel geredet, da brauche ich während der Woche gar nicht mehr viel zu sprechen", weist HSV-Coach Armin Veh darauf hin, dass seine Motivationsarbeit für das Stadtderby gegen St. Pauli kaum vonnöten ist. Der frühere Pauli-Verteidiger André Trulsen glaubt auch, dass große Reden überflüssig sind: „Dreiundreißig Jahre ist es her, dass St. Pauli zuletzt gegen den HSV gewonnen hat, das sollte Motivation genug sein“. Eintracht Frankfurts Kapitän Chris kann sich Gedanken über Fußball vorerst ersparen, da ihn eine notwendig gewordene Bandscheiben-OP zu einer mehrwöchigen Pause zwingt. „Er fehlt uns wie kein anderer“, bedauert Michael Skibbe den fortdauernden Ausfall des Brasilianers. Von seiner mit drei Niederlagen in die Rückserie gestartete Eintracht erhofft sich Skibbe dennoch beim Gastspiel in Freiburg eine kompaktere Leistung, als zuletzt gezeigt.
Wenn Lothar so weitermacht, wird er Schwierigkeiten haben, für sein Abschiedsspiel gegen die Nationalelf eine Mannschaft zusammenzukriegen.
— Mario Basler