Zwar gewann Spanien gegen den Außenseiter aus Mittelamerika sicher, verpasste jedoch einen wesentlich höheren Erfolg durch Überheblichkeiten im Torabschluss.
Mit einer Vierer- und einer Fünferkette davor hatten sich die Mittelamerikaner vor der zu erwartenden spanischen Sturmflut aufgebaut, doch nach fünf Minuten kam Torres vor dem Tor an den Ball, traf ihn aber nicht richtig. Zwei Minuten später feuerte Villa aus 25 Metern bereits an den Querbalken. So ähnlich hatte man es erwartet. Es folgte ein Ramos-Kopfball im Torraum (11., drüber), wobei sich Keeper Valladares leicht verletzte, aber nach einer Minute weitermachte. Gegenüber musste Cassilas seinen ersten Ball aufnehmen (13.) und Villa jagte die Kugel beim folgenden Konter weit vorbei, während Casillas per Fußabwehr auf der anderen Seite klären musste (15.). Spaniens Torwart musste zwar nochmals kurz darauf klären, doch Villas Solo über links mit tollem Abschluss in den rechten Torwinkel brachte Spanien in Front (17.) und belegte die Klasse des Noch-Valencia-Stürmers. Die Del Bosque-Elf blieb stramm im Vorwärtsgang und trug weitere Angriffswellen vor. Xavi verpasste per Kopf eine schöne Navas-Flanke nur knapp (24.), doch viele Anspiele in die Spitze blieben vorerst zu ungenau. Honduras störte zudem geschickt und kampfstark, hatte offensiv kaum mehr etwas zu bieten. Es dauerte bis zur 33. Minute, ehe Torres erstmals zum Kopfball (als Aufsetzer drüber) und kurz darauf zum Schuss (weit drüber) kam. Bei seiner dritten Chance war der Stürmer aus Liverpool knapp im Abseits (36.). Glück hatten die Spanier allerdings, weil ein unnötiger Schlag von Villa gegen Guevara nicht mit Rot geahndet wurde (41.). Spanien hatte das Spiel bis zur Pause zwar klar bestimmt, konnte aber im Angriff vor allem im Abschluss längst nicht überzeugen.
Die ersten Momente im zweiten Durchgang gehörten den Honduranern, doch beim ersten geglückten Angriffszug des Favoriten fiel das 2:0 durch Villa, dessen Schuss nach Vorarbeit von Xavi zentral aus 20 Metern unhaltbar für Valladares abgefälscht wurde und sich hinter dem Schlussmann ins Tor senkte (51.). Als nach einer etwas ruhigeren Phase Spanien wieder anzog, Navas im 16er von Izaguirre gefoult wurde, verpasste Villa vom Punkt das 3:0 - schoss vorbei (63.). Auch der eingewechselte Fabregas vergab vor dem leeren Tor (67., Chavez rettete hechtend). Zwischendurch hatten es Welcome und Nunez gegenüber mit Weitschüssen vergeblich versucht, den Anschluss zu erzielen. Die Spanier blieben unkonzentriert, vor allem wenn sie sich am gegnerischen Strafraum befanden, machten es somit dem Außenseiter gelegentlich leicht, eigene Gegenzüge zu initiieren (z.B. Nunez - der einigen Schwung brachte - knapp vorbei, 78.; Welcome per Kopf ebenso, 82.). In der 87. Minute warf sich Mendoza dem einschussbereiten Villa im letzten Moment in die Schussbahn, doch die Spanier hatten ansonsten längst das Tempo gedrosselt und wollten den Ball, wenn überhaupt, lässig bis ins Tor tragen. So blieb das Fazit, dass Spanien gegen einen in seinen Mitteln beschränkten Gegner nicht wirklich überzeugen konnte.
Ulrich Merk
Gott hat es so gewollt.
— Der Brasilianer Adhemar über seine drei Tore beim Bundesliga-Debüt für den VfB Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern (6:1).