Die Bäume wuchsen für den VfB nicht in den Himmel. Kaiserslautern engte den Spielraum der in den Partien zuvor agilen VfB-Offensive wirkungsvoll ein. Die Punkteteilung ging in Ordnung.
Eine knappe Viertelstunde lang zeigte der 1. FC Kaiserslautern Ansätze, sich aktiv an der Spielführung zu beteiligen. Zwei Eckbälle sprangen dabei heraus, jedoch keine nennenswerten Einschussmöglichkeiten. Der VfB hatte durch Harniks Chance aus der 10. Minute ein wenig mehr zu bieten, doch Sippel zeigte sich auf der Hut und parierte den 14-Meter-Schuss. Mit zunehmender Spieldauer wurde dann immer deutlicher, dass den Gästen doch zuvorderst an einer gesicherten Defensive gelegen war. Man zog sich zurück und ließ Stuttgart kommen. Das engmaschige Abwehrgeflecht bereitete den Schwaben Probleme. Einen Dauerdruck aufzubauen waren sie nicht in der Lage, zumal einige Fehlpässe den Spielfluss störten. Ibisevic aus 20 Metern (22.) und Harnik mit einem feinen Fallrückzieher (31.) brachten die Kugel schließlich doch noch bedrohlich aufs Gästetor, aber Sippel machte beide Möglichkeiten zunichte. Das 0:0 zur Pause hatte sich der Tabellenletzte aufgrund seiner kompakten Defensivarbeit verdient.
Stuttgart musste mindestens einen Gang hochschalten, um den Pfälzer Riegel knacken zu können. Dazu fehlten den Schwaben an diesem Abend allerdings die Mittel. Die zweiten 45 Minuten lieferten fast eine Kopie des ersten Durchgangs: Die Gastgeber waren nach wie vor überlegen, aber wenn man wirklich einmal zum Abschluss kam, konnten sich die Lauterer auf ihren Torhüter verlassen. Daran änderte auch nichts, dass Bruno Labbadia seine zuletzt überzeugenden, aber in diesem Spiel wenig durchschlagskräftigen Offensivleute Hajnal, Harnik und Okazaki durch Cacau, Schieber und Gebhart ersetzte. In seiner besten Szene, als er aus halbrechter Position, acht Meter Torentfernung, frei zum Schuss kam (81.), scheiterte der bemühte Cacau ebenfalls am besten Gästeakteur: Tobias Sippel. Lauterns sporadischen Gegenangriffen fehlte es ebenfalls an Schärfe. In der Nachspielzeit holten die Gäste noch einen Eckball heraus, den Dick per Volleyabnahme gar nicht so weit am Stuttgarter Gehäuse vorbei zog. Unterm Strich war das Remis jedoch ein gerechtes Endresultat.
André Schulin
In zwei Jahren, wenn die WM ist, bin ich noch einmal eineinhalb Jahre älter. Deswegen werde ich auch nicht schneller.
— Mehmet Scholl, FC Bayern, schließt ein Nationalmannschafts-Comeback auf seine Art aus...