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Leichte Vorspeise

von Günther Jakobsen20:52 Uhr | 23.10.2008

Auf die Strafversetzung in den UEFA-Pokal reagierte der FC Schalke mit einer souveränen Leistung und startete in seine vermeintlich schwere Gruppe mit einem aalglatten Sieg. Gegen ein beinahe dreist unterlegenes Paris, das mit einer besseren B-Elf in den Ring stieg, stand schon vor der Pause der Sieger zweifelsfrei fest. Dass es am Ende nur 3:1 stand, schmeichelte den Franzosen immens.

Während Fred Rutten sein Team nur auf einer Position umgebaut hatte, nahm sich der Gegner überraschend zurück und startete zugunsten des Ligabetriebs ohne seine Prominenz Makelele und Giuly. Das Spiel sofort zu bestimmen, fiel den Knappen daher nicht schwer, erst recht nicht, als gleich einer der ersten Angriffe das 1:0 zur Folge hatte: Jones spielte steil auf Kobiashvili, der flach und scharf in die Mitte gab und eigentlich Farfan erreichen wollte. Noch vor dem Peruaner aber grätschte Mabiala in den Ball und bugsierte ihn nach einem Pressschlag mit seinem Keeper ins Tor (13.). So zufrieden die knapp 50.000 mit dem FC Schalke nun waren, so wenig tat der Treffer der Begegnung auch gut. Erst Rafinha kam nach einem abgefälschten Jones-Schuss ein nächstes Mal gefährlich zum Abschluss (29.). Ansonsten trug Paris zwar überhaupt nichts Gefährliches bei, zog sich aber irgendwie aus der Affäre und ließ Königsblau bis auf ein paar nett gemeinte Flanken nichts durchgehen. Wie aus dem Nichts lag plötzlich sogar das 1:1 in der Luft, als Kezman, dem Westermann aus Versehen aufgelegt hatte, allein auf Manuel Neuer zulief, jedoch kläglich verzog (38.). Schalkes Antwort aber konnte sich sehen lassen: Farfan bekam am linken Strafraumeck den Ball, schob ihn unbedrängt in die Mitte zu Kuranyi. Und mit einem satten Schuss in das weit geöffnete rechte Eck markierte der Ex-Nationalspieler das beruhigende 2:0 (40.).

An einen spannenden Schlagabtausch war nun nicht mehr zu denken. Schalke kontrollierte und dominierte die Partie ohne Mühe, während Paris mit dem Rückstand überfordert blieb. Exemplarisch war ein Schuss von Arnaud, der überhastet aus 20 Metern vorbeischoss (55.). Sowohl Bordon als auch Heiko Westermann schieden wenig später angeschlagen aus. Ehe sich dies irgendwie auswirken konnte, stand es allerdings schon 3:0, eingeleitet von Benedikt Höwedes, dessen Zuspiel Altintop auf den sehr ordentlichen Kuranyi weitergab und mit der Hacke kunstvoll zurückbekam – aus zwölf Metern schoss der Türke somit das schönste Tor des Abends (69.). Paris war nun längst nur noch ein Spielball, kämpfte sich weder in die Begegnung zurück noch gab es sich Mühe, eine noch empfindlichere Pleite zu verhindern; Farfan mit einem Freistoß (78.) und zwei weitere Male Halil Altintop (81./83.) vergaben hierfür die Chancen. Völlig unpassend daher, dass Chantome noch in der Nachspielzeit plötzlich das 3:1-Ehrentor erzielte. Zur Sache tat es allerdings nichts mehr.

Maik Großmann



Ich muss mich noch beim Präsidium entschuldigen, weil wir das Saisonziel ,,Klassenerhalt" nicht erreicht haben.

— Dietmar Demuth, Trainer von Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli.