Leverkusen ließ die Puppen tanzen

von Günther Jakobsen11:44 Uhr | 10.09.2011

Im erst fünften Bundesligaspiel kassierte Augsburg seine bislang höchste Niederlage. Mit 4:1 setzte sich Bayer Leverkusen beim Aufsteiger durch und sprang damit zumindest für einen Tag an die Tabellenspitze. Bayer ließ sich von einem frühen Gegentreffer nicht beirren und dominierte das Spiel, dessen Ergebnis auch in dieser Höhe verdient war.

Robin Dutt, Cheftrainer von Bayer 04 Leverkusen, überraschte mit seiner Startaufstellung. Anstatt wie in den Wochen zuvor Michael Ballack auf der Bank zu platzieren, bot er den Ex-Nationalspieler im zentralen Mittelfeld auf, vor dessen Konkurrenten Rolfes und Bender. Sein Team hatte bei einem Sieg über den FC Augsburg die Chance, zumindest über Nacht die Tabellenspitze zu erklimmen. Doch der Gegner schien etwas dagegen zu haben und begann überraschend offensiv. Bereits nach fünf Minuten ging der Aufsteiger in Führung, nachdem Hajime Hosogai eine Flanke von Daniel Baier verwerten konnte. Zuvor war Castro am Ball vorbei gegrätscht und auch die Leverkusener Innenverteidigung machte keine gute Figur bei der ersten Augsburger Tormöglichkeit (5.). Aber auch Bayer 04 erwies sich als treffsicher und relativierte im direkten Gegenzug aufkeimende FCA-Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg. Stefan Kießling hatte den Ball im Mittelfeld schön mitgenommen und auf Sidney Sam durchgesteckt, der im Strafraum Keeper Jentzsch keine Chance ließ und flach ins untere linke Eck vollendete (6.). In der Folge wurde schnell offensichtlich, dass Augsburgs Abwehr stark wackelte und auch der Angriff nicht rund lief, was Leverkusen leichtes Spiel bot. So ging die Werkself nach 23 Minuten in Führung. Sam hatte zuvor viel zu viel Platz im gegnerischen Strafraum und konnte die Kugel unbedrängt im Strafraum quer legen. Kießling stand ebenfalls völlig frei und hatte keine Probleme, den Ball im Tor unterzubringen, Jentzsch war ohne Chance. Die erste strittige Szene bot sich den gut 30.000 Zuschauern in der 25. Minute, als Daniel Schwaab kurz vor der Strafraumgrenze gegen Sascha Mölders zur Grätsche ansetzte. Ganz Augsburg forderte die Rote Karte, Schiedsrichter Zwayer entschied sich für den gelben Karton, Schwaab durfte weiterspielen. Gelb gab es nur wenige Minuten später auch für Startelfrückkehrer Michael Ballack, weil er Callsen-Bracker mit einem Bodycheck stoppte. Kurz darauf machte er dann aber auch fußballerisch auf sich aufmerksam. Sankoh klärte im eigenen Strafraum mit einem formschönen Fallrückzieher, da er damit aber die Gesundheit von Gegenspieler Sam gefährdete entschied Zwayer regelkonform auf indirekten Freistoß. Ballack trat an und setzte den Ball in die Mauer (37.). Dann hatte auch Augsburg mal eine Möglichkeit, doch Mölders schoss den Ball aus knapp zehn Metern über das Tor, nachdem er das Spielgerät zuvor noch gut mit der Brust angenommen hatte. Bis zum Pausenpfiff rannte der FCA an, war dabei allerdings zu ungenau und überhastet, als dass sie den Leverkusenern wirklich gefährlich geworden wären. Mit einer verdienten Pausenführung für den Gast ging es in die Kabinen.

Nach er Halbzeit machte die Werkself da weiter, wo sie vor dem Wechsel aufgehört hatte und setzte Augsburg mit schnellen Kombinationen unter Druck. Bender (48.) und Ballack (50., 64.) trafen jedoch das Tor nicht und so blieb der Gastgeber mit nur einem Tor Rückstand weiter im Spiel. Der FCA war jedoch im Abschluss zu harmlos und als eine knappe Viertelstunde vor Schluss beim Team von Trainer Jos Luhukay die Kräfte nachließen, erzielte Leverkusen die Vorentscheidung. Castro hatte links außen keine Mühe, den Ball in die Mitte zu bringen, wo Sam auch nicht entscheidend angegriffen wurde und fast unbedrängt das 3:1 markierte (72.). Nur sieben Minuten später wurde es bitter für den Aufsteiger. Der eingewechselte Derdiyok leitete seinen Treffer im Mittelfeld selbst ein, bekam den Ball von Renato Augusto zurück und versenkte die Kugel im zweiten Versuch. Zuvor war er noch an Jentzsch gescheitert, der Torhüter ließ den Ball aber nach vorne abprallen, direkt in Dediyoks Füße (79.). Bis zum Ende hatte Augsburg nicht mehr viel entgegenzusetzen, zu deutlich war die Leverkusener Überlegenheit.

Lisa Ramdor



Bedanken möchten wir uns auch bei den Fans, auf denen wir uns immer verlassen konnten.

— Andreas Brehme