Leverkusen schon weiter

von Günther Jakobsen10:29 Uhr | 24.11.2011

Dank des Heimsiegs gegen den FC Chelsea erreichte Bayer Leverkusen vorzeitig das Achtelfinale der Champions League und hatte es in der eigenen Hand, die Vorrunde sogar als Gruppensieger abzuschließen. Dabei lagen die Rheinländer gegen die Engländer zwischenzeitlich zurück.

Beide Mannschaften wollten lange Zeit kein unnötiges Risiko eingehen. Denn bei einem Unentschieden hätten sowohl Leverkusen als auch Chelsea im letzten Gruppenspiel das Achtelfinale aus eigener Kraft erreichen können. Die Werkskicker hatten zwar zunächst leichte Vorteile, aber in der ersten Halbzeit nur eine einzige Torchance. Denn die Leverkusener spielten mit zu wenig Tempo nach vorne, und bei ihnen kam der letzte Pass kaum einmal an. Mehr als eine halbe Stunde verging, ohne dass Bayer eine Möglichkeit besaß - und dann war die erste Chance bezeichnenderweise einer Standardsituation zu verdanken. Nach einer Castro-Ecke sprang ausgerechnet der Kopfball des ehemaligen Chelsea-Profis Ballack an die Latte (33.). Die Gäste aus London begannen im Angriff noch einen Funken zurückhaltender, aber sie tauchten gegen Ende der ersten Halbzeit einige Male gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Die Leverkusener Hintermannschaft hatte vor allem Probleme mit dem flinken Youngster Sturridge und dem bulligen Altstar Drogba. Die beiden waren auch an der größten Chance der Briten im ersten Durchgang beteiligt. Nach einem Pass von Sturridge umkurvte Drogba Bayer-Goalie Leno, jedoch schoss der Ivorer den Ball dann übers Tor (38.).

Drei Minuten nach dem Wiederbeginn war das Zusammenspiel des ungleichen Duos produktiver. Sturridge flankte auf Drogba. Beide Leverkusener Innenverteidiger konnten den Ivorer nicht am Abschluss hindern, und der schob die Kugel eiskalt in die lange Torecke (51.). Nur wenig später hätte Chelsea auf 2:0 erhöhen können, wenn nicht sogar müssen. Mit Drogba und Sturridge tauchten zwei Altbekannte alleine vor dem Leverkusener Tor auf, doch selbst das beste Paar streitet sich einmal und in der 54. Minute überließ der im Abseits stehende Drogba dem mitgelaufenen und nicht im Abseits stehenden Sturridge nicht den Ball (54.). Die Gäste mussten der vergebenen Riesenchance hinterhertrauern. Denn in der letzten halben Stunde konnten die Hausherren endlich Druck aufbauen und Torgefahr entwickeln. Erst kam der nach seiner Grippeerkrankung zunächst geschonte Schürrle ins Spiel (57.). Dann scheiterte Ballack innerhalb von nur 24 Sekunden zweimal an seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Cech - mit einem Fallrückzieher (58.) und nach der anschließenden Ecke mit einer Direktabnahme (59.). Weil die Hausherren mehr nach vorne riskierten, waren sie hinten anfällig für gegnerische Konter. Allerdings scheiterten Sturridge (64.) und Malouda (72.) an Leno. In der 71. Minute hatte Leverkusen-Trainer Dutt mit Derdiyok einen neuen Stürmer eingewechselt. Und der Schweizer sorgte lediglich zwei Zeigerumdrehungen nach seiner Hereinnahme für den Ausgleich. Derdiyok ließ erst Castros Diagonalball ungewollt zu Sam durch, der Flügelflitzer zog den gegnerischen Schlussmann Cech auf sich und flankte auf Derdiyok, und der Angreifer köpfte die Kugel ins verwaiste Tor. Statt sich nach dem Ausgleichstreffer zurückzuziehen, griffen die Rheinländer weiterhin an und verloren zu leichtsinnig die Bälle. Die Gastgeber hatten Glück, dass es nach einem Foul von Bender an Drogba keinen Elfmeter gab (77.) und der Ivorer frei vor dem gegnerischen Tor verzog (84.). Am Ende wurden die Leverkusener Angriffsbemühungen nicht bestraft, sondern belohnt. In der Nachspielzeit köpfte Friedrich eine Castro-Ecke unter die Latte und sicherte seinem Team damit neben dem Sieg auch das vorzeitige Weiterkommen.

Senthuran Sivananda



Ich muss ja wissen, ob es sich in Bremen lohnt, den Dachboden auszubauen.

— Mario Basler zum Angebot eines Vier-Jahres-Vertrages beim SV Werder Bremen.