Kaum leistet sich der FC Bayern München eine kleine Schwächephase, zieht Bayer Leverkusen um vier Punkte davon. Wieder geriet die Toppmöller-Elf in Rückstand, gewann aber souverän. Somit hat das Team 14 Spieltage seit Saisonbeginn ohne Niederlage überstanden. Dortmund schlägt derweil im Verfolgerduell vom Sonntag Lautern und bleibt dem Führungsduo auf den Fersen.
In der ersten Hälfte sah es im Spiel des Tabellendritten Borussia Dortmund gegen den Tabellenvierten 1. FC Kaiserslautern nicht nach einem klaren Erfolg der Gastgeber aus. Dank großartiger Abwehrarbeit von Harry und Georg Koch sowie Taribo "Haribo" West, kam es nur zu zwei Kopfballchancen. Dabei zeichnete sich Keeper Koch besonders gegen einen Koller-Stoss aus. Die starke FCK-Defensivarbeit wurde in der 77. Minute durch einen unhaltbaren Ewerthon-Schuss durchbrochen. Gegen die nun etwas offenere Deckung konnte Amoroso nur durch ein Foul am Durchbruch gehindert werden. Der Gefoulte verwandelte sicher zum 2:0 (86.). In den letzten Spielminuten legte der BVB nun noch einmal einen Sturmwirbel hin. Amoroso gelang nach schönem Solo ein platzierter Rechtsschuss, der den verdienten 3:0-Endstand bedeutete. Kaiserslautern enttäuschte in der Offensive. Die Daten.
Auch gegen den TSV 1860 München musste der SC Freiburg auf Kehl, Willi und Kondé verzichten. Diese Abwehrschwäche und die schlechte Chancenverwertung waren die Grundlage einer recht überraschenden Heimniederlage. Torszenen gab es auf beiden Seiten, doch erst Borimirov gelang in der 23. Minute ein Treffer. Zwar glich Zeyer nach toller Kombination fünf Minuten später aus, doch der Höhepunkt des Spieles brachte 1860 wieder in Front: Häßler tanzte durch die SC-Abwehr und hob den Ball zum krönenden Abschluss über den herausfliegenden Golz zum 2:1 für die Gäste ins Netz. Auch nach dem Wechsel war das Spiel von Torszenen nach Abwehrfehlern geprägt. Schroth war es in der 67. Minute vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Häßlers gute Vorarbeit und Wiesingers genaues Anspiel im Strafraum hatte der Sportclub nichts Zählbares mehr entgegenzusetzen. Sechzig war heute durchweg besser besetzt. Die Daten.
Bayer Leverkusen, seit der letzten Woche Tabellenführer, begann gegen den Hamburger SV nach dem Motto, diesmal einem frühzeitigen Rückstand zuvorzukommen. Doch mitten in der ersten Drangphase konnte Albertz (7. Minute) einen Abpraller der Bayer-Abwehr nach Meijer-Vorarbeit zum überraschenden 1:0 für den HSV verwandeln. Unbeeindruckt setzte Bayer jedoch sein Pressing fort und kam durch Ballack (11.) nach Neuville-Freistoß schnell zum Ausgleich. Dann bestimmte vorwiegend das Trio Ze Roberto - Michael Ballack - Oliver Neuville das Spiel. Oliver Neuville war es vorbehalten, eine Ze Roberto-Flanke vom 5m-Raum aus zu verwandeln (27.). Inzwischen war HSV-Abwehrchef Hoogma wegen Verdachtes auf Fußbruch ausgewechselt worden, die Zuordnung in der Hamburger Defensive war nicht gegeben. Nach dem Rückstand kamen die Gäste besser auf, doch die Bayer-Deckung verteidigte den Vorsprung geschickt. Der Doppelschlag in Hälfte Zwei durch Neuville (59. + 63.) bedeutete dann insgesamt ein Endergebnis, das die Überlegenheit des Tabellenführer letztlich gerecht wiedergab. Die Daten.
Es war eines der besseren torlosen Remis, welches zwischen Bayern München und dem 1. FC Nürnberg stattfand. Während die Bayern mit ruhigem Spielaufbau über die Schaltstadion Effenberg und dessen Pässe in die Spitze den Erfolg suchte, verteidigte der Club mit Mann und Maus vielbeinig und flexibel. Die erste Hälfte entwickelte sich überraschend zu einem ausgeglichenen Spiel, denn der Club wurde frecher (spätestens nach dem vergebenen Foulelfmeter von Pizarro in der 13. Minute) und der FCB agierte zu durchsichtig. Kam einer der wenigen Angriffe zum Club-Tor durch, stand mit Kampa ein sicherer und reaktionsschneller Mann zwischen den Pfosten. Nach der Pause wurde Bayern mit Niko Kovac für den angeschlagenen Effenberg eindeutig Herr im Stadion. Doch die Franken kämpften geschickt und waren zudem kopfballstärker. Trainer Hitzfeld konnte sich an diesem Tag nicht auf das zuletzt oft übliche Glück verlassen, in den letzten Minuten den Siegtreffer zu erzielen. Ein verdienter Punkt für die gut eingestellten und motivierten Nürnberger. Die Daten.
Als direkte Konkurrenten des unteren Tabellendrittels trafen der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach aufeinander. Der Verlierer würde sich nah auf die direkten Abstiegsplätze zubewegen. Der VfL begann agressiv und wurde durch seiner Dreier-Angriff Ponte-Maric-Petrov schnell erfolgreich. Maric köpfte in der 6. Minute zum 1:0 ein. Gladbach gelang nicht viel, da die Wölfe-Abwehr keine Chance zuließ. Das 2:0 durch den starken Petrov, leicht abgefälscht, war der Lohn des druckvolleren Spiels. Als Ponte in der 58. Minute das 3:0 markierte war das Spiel entschieden. Außer dem Anschluß von van Houdt (65.) und einem unwirschen Aufbäumen hatte die Borussia nichts mehr zu bieten. Die Wölfe brachten drei Punkte sicher über die Zeit. Die Daten.
Energie Cottbus wollte gegen den VfB Stuttgart seine sieglose Serie unbedingt beenden. Nur, es fehlten die Mittel. Obwohl Spielmacher Miriuta wieder zur Verfügung stand, waren eklatante technische Mängel im Spielaufbau dafür verantwortlich, dass Energie keine Chancen erarbeitete. Die Schwaben dagegen, ballsicher und geschickt im Zweikampf, beherrschten das Mittelfeld. Vor dem Cottbuser Tor fehlte jedoch ein Vollstrecker der wenigen gut herausgespielten Möglichkeiten. Da sich das Spiel auch in der 2. Hälfte kaum veränderte, blieb zuletzt ein torloses Unentschieden - für Energie schmeichelhaft - als Resultat übrig. Die Daten.
Abstiegskampf pur war vor und in dem Spiel FC St. Pauli gegen den 1. FC Köln angesagt. Pauli begann wuchtig, aber planlos. Köln hatte auf Konter gesetzt und lag richtig. Zudem stand die Abwehr mit den Zukäufen Song und Zellweger gut. Nach einer halben Stunde ging Lienens Rezept auf. Sinkala (29.) per Kopf und Neuling Zellweger aus der Schweiz (31.) brachten die 2:0-Gäste-Führung. Die geschockten Hamburger fabrizierten in Hälfte Eins dann nur noch einen Rahn-Schuss aufs FC-Tor - zuwenig. Nach der Pause ging es ungestüm weiter, denn Pauli fightete und drückte Köln arg in die Defensive. Doch erst kurz vor Schluss gelang der Anschluss durch einen unhaltbaren Kopfball des Manndeckers Gibbs (88.). Zu spät. Der erste Absteiger scheint festzustehen. Die Daten.
Eigentlich wollte der FC Schalke 04 gegen Werder Bremen die Grundlage für eine Aufholjagd zur Spitzengruppe beginnen. Das misslang gründlich. Nach beiseitig umständlichem Beginn legte die Bremer Kontermaschine los. Frings und Ailton waren die Stationen, Bode vollendete (20.). Schalke spielte weiter ideenlos und Ailton überrannte die Abwehr: 2:0 (28.). Verdient kam Werder mit der Führung aus der Kabine und machte einfach so weiter. Lisztes übernahm mit einem gekonnten Lupfer aus 15 Metern sofort die Initiative: 3:0 (47.). Als Frings nach einem Sololauf an der Strafraumgrenze einfädelte, fiel der Elfmeterpfiff. Skripnik verwandelte sicher (49.). Jetzt begann auch Schalke mit dem Fußballspiel. Natürlich viel zu spät und so gab es nur noch das 1:4 durch einen Sand-Kopfball (59.). Werder ist somit vor dem Schlager gegen Bayer Leverkusen gut gerüstet. Die Daten.
Auch Hansa Rostock wollte unbedingt mit einem Sieg gegen Hertha BSC Berlin Abstand zu den Abstiegsplätzen erkämpfen. Doch spielerisch fehlte der Mannschaft doch einiges. Hertha war zudem nur auf das Zerstören der Hansa-Bemühungen eingestellt, um dann mit etwaigen Kontern zum Erfolg zu kommen. Trotzdem gab es Torchancen: Hirsch (15.), Beierle (21., 29.) und Schmidt (25.) vergaben jedoch. Der Pausentee bekam den Berlinern etwas besser. Doch die leichte Überlegenheit führte zu keinem Tor. Im Gegenteil. Nachdem Sverisson Schröder am Trikot zu Boden zog, verwandelte Kapitän Rydlewicz den fälligen Elfer sicher (67.). Berlin nun eifriger und eine Viertelstunde später gelang Rehmer nach Sverisson-Vorlage aus kurzer Entfernung der verdiente Ausgleich. Für beide Mannschaften war der Punktgewinn in der jetzigen Situation jedoch nur von geringem Wert. Die Daten.
Litauen ist neben Estland und Lettland die größte der drei Baltenrepubliken.
— Sport1