Leverkusen stürzt in Bielefeld

von Günther Jakobsen17:36 Uhr | 22.11.2008

Die Werkself aus Leverkusen musste sich überraschend in Bielefeld von der Spitze werfen lassen, was Hoffenheim nutzte, in Köln siegte und allein das Feld anführt. Hinter den beiden Ersten stabilisierte sich der FC Bayern, dem Cottbus nicht das Wasser reichen konnte. Auch die Berliner behaupteten ihren Platz (4), sammelten in Bochum die Punkte ein. Derweil zählten auch Schalke und Wolfsburg ihre Gegner Gladbach und Stuttgart aus, während Frankfurt Hannover deklassierte.

Gegen Bayer Leverkusen hatte sich Arminia Bielefeld unbedingt einen Aufschwung erhofft, spielte dann auch taktisch absolut diszipliniert, hielt den Spitzenreiter im ersten Durchgang in Schach und schlug erstmals per Konter nach 53 Minuten zu, denn der eingewechselte Halfar brachte neuen Schwung in die DSC-Offensive. Nach Wichniareks 1:0 schlug Halfar selbst zu und erhöhte auf 2:0 nach einem Fehler von Nationaltorwart Adler. Das Helmes-Tor für Bayer nach 78 Minuten erhöhte die Spannung, sorgte für einen tollen Schlagabtausch in der Schlussphase, doch ein Treffer wollte nicht mehr fallen. Sascha Dum musste zudem das Spielfeld nach hartem Einsteigen in der 88. Minute verlassen.

Vedad Ibisevic von 1899 Hoffenheim war auch im Spiel beim 1. FC Köln einmal mehr der Matchwinner. Seine Tore in der 67. und 88. Minute zeigten seine individuelle Klasse im Abschluss in einer Partie, die insgesamt ausgeglichen war. Ba hatte den neuen Tabellenführer aus Abseits verdächtiger Position nach 32 Minuten in Front gebracht, dem der FC einen abgefälschten Freistoßtreffer entgegen hielt (78.). In der kampfbetonten Auseinandersetzung mussten McKenna und Gustavo frühzeitig in die Kabine.

Auch in der Partie zwischen Bayern München und Energie Cottbus stach ein Spieler heraus: Franck Ribery. Der Franzose glich per Freistoß die überraschende Führung der Gäste durch Skela (25.) vier Minuten später aus und legte glänzend zum vorentscheidenen 3:1 durch Klose (54.) auf. Zuvor hatte Demichelis den deutlich überlegenen Rekordmeister in Führung geköpft (38.). Zwar hätten die Bayern ihr Torkonto wesentlich aufstocken können, doch nur noch Luca Toni (59.) traf ins Schwarze.

Eigentlich hatte Hertha BSC Berlin seinen Gegner VfL Bochum vor dessen Publikum schon zur Pause regelrecht demontiert. Raffael (25.), Kacar (33.) sowie der überragende Cicero (39.) hatten einen Klassenunterschied auch in Tore ausgedrückt. Doch die Koller-Elf fand nach dem Seitenwechsel kräftig ins Spiel zurück und brachte die Hauptstädter noch gehörig ins Wanken. Allerdings traf die Heimelf nur zweimal (Sestak, 50.; Mieciel, 74.) und die Punkte gingen in einer zuletzt spannenden Partie doch an das Favre-Team.

Einen letztlich sicheren 3:1-Erfolg fuhr der FC Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach ein, hätte aber mindestens noch zwei weitere Treffer durch Kuranyi, der im Abschluss besonders unglücklich agierte, nachlegen müssen. Dafür traf Halil Altintop für S04 doppelt (17., 45.) und Farfans Elfer (45.) machte den Sieg komplett. Friends Tor zum 1:2 (30.) brachte Gladbach zwar kurzzeitig heran, doch letztlich blieb die Meyer-Elf im Angriff zu harmlos und fand auch sonst keine Mittel, um den Gewinner Schalke ernsthaft zu gefährden.

Seine Heimstärke bestärkte der VfL Wolfsburg auch gegen den VfB Stuttgart. Zwar gingen die Schwaben nach 17 Minuten durch Lanig in Führung, doch der VfL spielte geduldig auf Sieg und wurde nach der Halbzeit belohnt. Vier Mal schlug das starke Angriffs-Duo Grafite/Dzeko zu und zeigte die seit Wochen anhaltenden Schwächen der Stuttgarter krass auf. Der Meister von 2007 ist damit tief im Mittelfeld der Tabelle verschwunden und verlor den Anschluss an die internationalen Plätze.

In Dortmund hatte Eintracht Frankfurt noch ein 0:4 hinnehmen müssen, aber diesmal drehte die Funkel-Truppe das Ergebnis einfach um. Einfach deshalb, weil Hannover 96 auswärts weiterhin ganz schwach auftrat. Zweimal Liberopoulos (25., 86.) sowie Russ (40.) und Fenin in der Nachspielzeit schossen den Kantersieg heraus, der zwar etwas zu hoch ausfiel, den offensiv schwachen Niedersachsen aber gerade deshalb besonders weh tun dürfte. Schließlich bekam man die Klatsche von einem direkten Tabellennachbarn im Kampf gegen den Abstieg.



Nein! Was ist das?

— Claudio Pizarro, FC Bayern, auf die Frage, ob er die Laufwege von Giovane Elber schon kennt.