Lübeck tauschte mit Union

Konstanz blieb in der Liga Nord weiterhin ein Fremdwort. Keiner der ersten Drei konnte sein Spiel gewinnen, was dem VfB Lübeck ermöglichte, von Platz sechs direkt auf eins zu springen. Zweitliga-Absteiger Ahlen ließ nicht nur Federn, sondern verlor nach dem Spiel auch seinen Trainer. Im Süden sortierte sich die Spitze ebenfalls neu. Nach langer Dominanz verabschiedete sich der VfB vorerst vom oberen Ende. Neue Zugpferde wurden Wehen und Hoffenheim.
Regionalliga Nord
Bernhard Dietz nahm am Sonntag seinen Hut, nachdem seine Ahlener am Samstag zum vierten Mal in Folge ohne Sieg geblieben waren (0:3 in Emden). Nur aufgrund der Tordifferenz sackte Rot-Weiß, vor der Saison noch mit Aufstiegsambitionen nach 13 Spielen nicht auf einen Abstiegsplatz. Emden dagegen konnte sich als einziges Team aus dem Keller befreien, ansonsten blieb unterm Strich alles beim Alten. Einen ruhmlosen 1:0-Sieg feierte am Freitag der FC St. Pauli. Charles Takyi traf nach einer halben Stunde zum Tor des Tages gegen Schlusslicht Mönchengladbach und verlängerte die Serie der Hamburger auf nun sieben Spiele ohne Niederlage. Dennoch klemmten sie weiter auf Rang zehn fest. In der Spitzengruppe gab es allerdings Bewegung. Spitzenreiter Union lag nach einer halben Stunde schon 0:3 gegen Erfurt zurück und konnte am Ende nur noch Kosmetik betreiben (2:4). Union purzelte somit bis auf Platz sechs, während die Thüringer nach fünf Siegen am Stück auf Sieben kletterten. Weil auch der HSV (0:0 gegen Kiel), Werder Bremen (2:2 gegen Magdeburg) und Fortuna Düsseldorf (1:1 in Wilhelmshaven) nicht siegten, sprangen zwei hintere Verfolger auf die Aufstiegsränge. Osnabrück gewann mit 2:1 in Leverkusen und wurde Zweiter. Neuer Tabellenführer wurde der VfB Lübeck, der mit 5:0 gegen Wuppertal den deutlichsten Sieg des Spieltages einfuhr. Ungemütlich dagegen war die Begegnung der Hertha Amateure gegen Dynamo Dresden (1:1) am Freitagabend. Wegen eines Bahndefekts musste zunächst 30 Minuten später begonnen werden. Dann kam es zu Ausschreitungen, bei denen zahlreiche Polizisten verletzt wurden.
Regionalliga Süd
Hoffenheims achter Sieg im neunten Spiel hatte sich alles andere als abgezeichnet. Bis sieben Minuten vor Schluss lag das Rangnick-Team in Siegen zurück, fuhr aber dann mit einem Doppelschlag doch noch alle Punkte ein. Erstmals in der Saison sprang die TSG damit auf einen Aufstiegsplatz, punktgleich mit dem neuen Tabellenführer. Der hieß neuerdings SV Wehen und setzte ein dickes Ausrufezeichen an diesem Wochenende. Zwar mussten die Wehener in Stuttgart-Degerloch knapp eine halbe Stunde in Unterzahl spielen, doch führten sie da schon uneinholbar mit 3:0. Nach dem unrühmlichen Pokal-Aus unter der Woche verspielten die Kickers damit auch in der Liga weiteren Boden und hingen nach sechs sieglosen Spielen in Folge nun bereits fünf Punkte hinter den Aufstiegsrängen zurück. Da tröstete es kaum, dass auch der Stadtbruder unter die Räder kam. Im Duell des Bundesliga-Nachwuchses ging Stuttgart in München sogar in Führung. Am Ende aber hieß es 4:1 für die Bayern, was den VfB die Tabellenführung einbüßen ließ. Eine böse Klatsche kassierte auch Darmstadt 98, obgleich es gegen den KSC ebenfalls zunächst in Front lag. Karlsruhe aber vermieste Gerhard Kleppinger das Trainer-Debüt für die „Lilien“ und gewann noch mit 5:1. Erich Strobel traf allein drei Mal. Trauriges Liga-Schlusslicht blieb der FCK, der beim 0:4 in Ingolstadt völlig chancenlos blieb und noch immer auf den ersten Saisonsieg wartete.
Maik Großmann