Macht´s Mainz möglich?

von Günther Jakobsen15:44 Uhr | 15.10.2010

Die interessantesten Brennpunkte des achten Spieltages liegen sicherlich in Mainz, wo die 05er eine neue Bestmarke aufstellen könnten und in Gelsenkirchen, wo sich Schalker und Stuttgarter ein zu diesem Saisonzeitpunkt völlig unerwartetes Kellerduell liefern. Beim FC Bayern bekommt die zweite Reihe eine Chance und in Kaiserslautern hofft man auf ein störungsfreies Spiel gegen Frankfurt.

Lustreaktion statt Frustration hat Kölns Manager Michael Meier als Motto für das Spiel der „Geißböcke“ gegen den BVB vorgegeben. Nach seinen Vorstellungen sollen die Domstädter nach der Länderspielpause einen echten Neustart hinlegen: „Vergesst die ersten Spiele und stellt alles Negative ab“. Die schwarzgelben Gäste haben ein ausschließlich positives Ziel vor Augen. Sie könnten mit einem Sieg nach langen Jahren erstmals wieder die Tabellenspitze einnehmen. Zumindest vorübergehend.

Am Samstag wird sich dann herausstellen, ob dem FSV Mainz eine Bundesligapremiere gelingt. Acht Startsiege wären ein Novum. Die Hamburger Gäste werden personell nicht aus dem Vollen schöpfen können, um die Himmelsstürmer zu stoppen, da Elia, Jarolim, Petric und Choupo-Moting angeschlagen ausfallen. Mit Hannover, Leverkusen und Freiburg müssen die drei auf Platz 3 bis 5 platzierten Teams auswärts versuchen, ihre Positionen zu halten. Den in München antretenden 96ern dürfte die 0:7-Pleite des letzten Auftritts noch im Gedächtnis haften, und mit Haggui (Rot-Sperre) und Abdellaoue (Zerrung) fallen zwei ansonsten gesetzte Akteure definitiv aus. Aber der FCB beklagt eine noch höhere Ausfallquote. Nach den langfristig fehlenden Spitzenkräften Ribery und Robben müssen für Samstag auch van Bommel und Klose absagen; Schweinsteiger, Olic und van Buyten sind noch Wackelkandidaten. Leverkusen führt der Spielplan zu einem interessanten Werkself-Vergleich nach Wolfsburg, derweil Freiburg den schweren Gang ins Weserstadion einschlägt.

Tabellenschlusslicht Stuttgart versucht nach der Entlassung von Christian Gross unter der Regie von Jens Keller aus demselben zu kommen. „Für uns ist das eine Chance und ein Risiko“, betrachtet Schalke-Coach Felix Magath den Trainerwechsel bei den Schwaben zwiespältig. Unabhängig davon benötigt der Tabellenvorletzte ohnehin einen Sieg. „Wie wichtig diese drei Zähler für uns sind …“, weiß seine Mannschaft, ist sich Magath sicher. Als gesichert darf auch angenommen werden, dass Aufsteiger St. Pauli seinem Anhang endlich den ersten Heimsieg schenken will. Zu Gast ist der Club, dessen Trainer Dieter Hecking vor dem Gang zum Millerntor pokert: „Ich habe schon ein System im Kopf, kann mir auch durchaus vorstellen, dieses Mal mit zwei Spitzen zu spielen.“

Abwärtstrend (fünf Spiele ohne Sieg) trifft auf Aufschwung (zuletzt zwei Siege) wenn Kaiserslautern im ersten der beiden Sonntagsspiele die Frankfurter Eintracht begrüßt. Da für diese Begegnung aufgrund der Rivalität der Fanlager hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden mussten, entschlossen sich die beiden Vereine zu einer gemeinsamen Kampagne, die den Wettkampf ausschließlich auf den grünen Rasen beschränkt wissen will. Hoffenheim (zuletzt vier Partien ohne Sieg) und Gladbach (bislang nur ein Dreier) hatten in den letzten Wochen wenig Grund mit der Ausbeute zufrieden zu sein. Beide müssen in der Abwehr umbauen (Rot-Sperre für Hoffenheims Simunic und Gladbachs Brouwers). Michael Frontzeck („Ich bin kein Freund der Rotation“) muss auch weiterhin auf Dante verzichten (Fußwurzel-Anbruch), hofft aber, Neuzugang de Camargo länger einsetzen zu können, als bei dessen zehnminütigem Bundesligadebüt des letzten Spieltags.



Der soll gerade was sagen, der hat doch die gleiche Frisur, seit er elf ist!

— Marcell Jansen, nachdem Lukas Podolski über die neue Frisur des Linksverteidigers gelästert hatte.