Bei nicht gerade wenigen Bundesligaklubs zeichnet sich der Begriff "Krise" drohend am Horizont ab - entweder weil man im Bereich der Abstiegsplätze rangiert, oder der Anschluss nach oben gefährdet ist. Mittendrin liefern sich die Aufsteiger Mainz und Freiburg ein Duell, in dem sich jeder als der sportlich Bessere präsentieren will.
Aufsteigerduell in Mainz: Der FSV empfängt den SC Freiburg und wird dank seines 4-Punkte-Vorsprunges in jedem Fall vorerst seinen Rang als bester Neuling behalten. Erfreulich ist für Gäste-Trainer Robin Dutt, der seinen Kontrakt bis 2012 verlängerte, dass er nun auf den kompletten Kader zugreifen kann (Ausnahme Toprak). Diesen Vorzug teilt sein Mainzer Kollege Thomas Tuchel, der mehrere Ausfälle beklagt, nicht. „Der SC wird hier auf Sieg spielen“, erwartet er eine auf Augenhöhe geführte Begegnung.
Den dritten Aufsteiger, den 1. FC Nürnberg, erwartet eine schwere Auswärtsaufgabe. Gegner 1899 Hoffenheim kassierte zuletzt zwei Niederlagen, kann sich aber keine weitere leisten, wenn man den Kontakt nach oben halten will. „Das Spiel ist richtungweisend für uns“, betonte Ralf Rangnick. Vor einem Monat warfen die Hoffenheimer den Club aus dem DFB-Pokal; Nilsson köpfte den 1:0-Siegtreffer.
Allzuviel Spielraum hat auch der FC Bayern nicht mehr, will er noch mittelfristig in vordere Tabellenbereiche vorstoßen. Historisch betrachtet ist der anstehende Auftritt gegen Frankfurt auf eigener Scholle fast ein Selbstgänger (30 Siege, 6 Remis, 3 Niederlagen); die derzeitige Verfassung spiegelt die Münchener allerdings nicht als unantastbaren Souverän wider.
Alles andere als gut in Tritt ist derzeit auch der VfB Stuttgart, der in Hannover vorstellig wird. Fällt Stajner aus (Ellenbogenentzündung), was sehr wahrscheinlich ist, bekommen jedoch auch die 96er Probleme. "Eventuell versetze ich auch einen Spieler in eine ungewohnte Situation. Ich habe da einige Varianten im Kopf", lässt sich Hannovers Coach Andreas Bergmann noch nicht in die Karten gucken, wie er auf den Stürmerengpass reagieren will.
Im ewig jungen Derby zwischen Gladbach und Köln geht es beiderseitig darum, den Absprung vom Tabellenende zu suchen. Größtes Hindernis auf diesem Weg war laut MG-Coach Michael Frontzeck die letzte Konsequenz im „Ausspielen der Angriffe“. In dieser Hinsicht waren die Kölner (6 Treffer) jedoch noch erfolgloser als Gladbach (10).
Bayer Leverkusen legt im Freitagspiel gegen Borussia Dortmund fest, wie hoch der Hamburger SV im Spitzenspiel am Sonntag auf Schalke springen muss, um wieder die Tabellenspitze übernehmen zu können. Die letzten fünf Gastspiele der Hanseaten bei den Knappen verliefen aus norddeutscher Sicht recht positiv (4 Siege, 1 Remis). Felix Magath hofft jedoch, dass die Europa League-Reise Konsequenzen für die Kraftreserven der Hamburger hat. „Wir müssen es nutzen, dass der HSV unter der Woche ein Spiel bestritten hat und zudem noch die Reise nach Glasgow in den Knochen hat“.
Derartige Gedankenspiele zu einer möglichen Überstrapazierung des Gegners kann sich Hertha BSC abschminken. Die Berliner hatten, wie der Sonntagsgegner Wolfsburg, selbst ein internationales Pflichtspiel auf dem Spielplan und dies zudem mit einem negativen Ausgang abgeschlossen. Trainer Friedhelm Funkel steht vor der schweren Aufgabe, aus der angeschlagenen Hertha eine Einheit zu formen, die konkurrenzfähig wird.
„Wir wissen, was auf uns zukommt“, versichert Bochums verantwortlicher Übungsleiter Frank Heinemann vor dem Spiel gegen Werder Bremen. Die konkrete Mannschaftsaufstellung des VfL gab er nicht preis, ließ aber wissen, dass der wieder genesene Philipp Heerwagen den Platz zwischen den Pfosten einnehmen soll.
André Schulin
Nicht einmal Jesus kann mich aufhalten, wenn ich 2004 hier weg gehe.
— Bayern-Star Giovane Elber kontert Karl-Heinz Rummenigge. Der hatte dem brasilianischen Stürmer geraten: ,,Klappe halten und Tore schießen!"