Chelsea war nicht chancenlos, verpasste es jedoch eine Führung vorzulegen. Mit Manchesters zweitem Treffer, unmittelbar nach dem Ausgleich, war die Sache entschieden. Donezk konnte gegen Barca nur gute Haltungsnoten abstauben.
Zunächst einmal benötigte der FC Chelsea einen einzigen Treffer, um bei Manchester United die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen. An Gelegenheiten dazu mangelte es nicht, die „Blues“ waren anfangs das torgefährlichere Team. Speziell in der 15. Minute hätten die Gäste die Führung hinlegen können, doch der 14-Meter-Schuss des zentral frei gespielten Lampard war zu schwach und unplatziert um van der Sar ernsthaft zu fordern. Erst danach kamen die „Red Devils“ zu besseren Offensivaktionen. Einem Kopfballtreffer von Hernandez wurde allerdings die Anerkennung verweigert, da der Mexikaner hauchdünn im Abseits stand. Ähnlich knapp, aber in diesem Fall zugunsten des Angreifers ausgelegt, verhielt sich die Situation kurz vor dem Seitenwechsel, als Hernandez nach Querpass von Giggs die Führung der Gastgeber erzielte (43.).
Chelseas Felle schienen endgültig weggespült, als Ramires nach wiederholtem Foulspiel den Platz räumen musste (70., Gelb-Rot). In Unterzahl schlugen die „Blues“ aber doch noch zu. Drogba, für den wenig durchschlagskräftigen Torres ins Spiel gekommen, entwischte seinen Gegenspielern und platzierte den Ball flach ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich (77.). 50 Sekunden später war die Spannung jedoch schon wieder raus. Giggs hatte erneut das Auge für die Situation, brachte Ji Sung Park per Steilpass in eine gute Schussposition und der Koreaner schloss abgeklärt zum 2:1-Endstand ab, der Manchesters Halbfinaleinzug besiegelte.
Dass Donezk nach der 1:5-Pleite von Barcelona keine ernstzunehmenden Chancen auf die nächste Runde blieben, durfte angenommen werden. Immerhin ließen die Ukrainer erkennen, dass sie zumindest dieses eine Spiel gegen den Favoriten für sich entscheiden wollten. Einsatz und Spielstärke stimmten, speziell in den ersten 20 Minuten der Begegnung sowie der Schlussphase. Im Abschluss fehlte Mircea Lucescus Mannschaft jedoch die nötige Schärfe und Genauigkeit; andererseits zeigte sich zudem Barca-Schlussmann Valdes mehrfach reaktions- und sprunggewaltig, wenn er gefordert wurde. Messi, der zwei weitere klare Torchancen ausließ, machte mit seinem Treffer aus der 43. Minute Donezks Hoffnung auf einen Teilerfolg gegen die Spanier zunichte.
Stellt euch vor, eure ganze Familie sitzt vor dem Fernseher, und ihr macht da den sterbenden Schwan. Wollt ihr, dass eure Mamis sich für euch schämen?
— Brian Clough, Nottingham Forest, vor dem Europacupfinale 1979 in München.