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Mehr als ein Geheimfavorit

von Günther Jakobsen00:04 Uhr | 08.06.2008

Nach den Niederlagen bei den Europameisterschaften in den Jahren 1996 und 2000 zogen die Türken auch diesmal gegen Portugal den Kürzeren. Die Seleccao bestach durch ihre Ballsicherheit und zeigte, dass sie mehr als nur ein Geheimfavorit auf den Titel ist.

Wie erwartet ergriffen die Portugiesen unverzüglich die Initiative und gaben diese für den Rest des ersten Durchgangs nicht mehr aus den Händen. Es dauerte allerdings bis zur 17. Minute, ehe sie den türkischen Strafraum erstmals unsicher machten. Nach einer kurz getretenen Ecke flankte Simao vom linken Flügel nach innen, wo Pepe am höchsten stieg und einköpfte. Der deutsche Schiedsrichter Herbert Fandel entschied auf Zeichen seines Assistenten jedoch fälschlicherweise auf Abseits. Mit Ausnahme dieser Situation stand die Elf von Fatih Terim, der im Vorfeld der EM überraschend den Stuttgarter Bastürk und Schalkes Altintop aus dem Aufgebot gestrichen hatte, in den ersten 25 Minuten recht sicher und versuchte sich hin und wieder im Offensivspiel. Gefährlich wurde es in der intensiv geführten Begegnung aber weiterhin nur für den türkischen Schlussmann Volkan Demirel. Zunächst flog ein 24-Meter-Freistoß Simaos knapp über den Kasten (29.) und 60 Sekunden später tanzte Cristiano Ronaldo im Mittelfeld vier Gegenspieler aus, schoss dann aber deutlich vorbei. Auch die größte Gelegenheit der ersten Hälfte ging auf das Konto des Manchester-United-Stars, dessen Distanzstandard aus halblinker Position Volkan gerade noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte (38.). Zur Pause hieß es somit 0:0.

Auch nach dem Seitenwechsel sorgten fast ausschließlich die Iberer für die unterhaltsamen Momente. Den ersten gab es in der 50. Minute, als Kapitän Nuno Gomes im Anschluss an einen Stellungsfehler von Gökhan den linken Pfosten traf. Die nächsten Chancen ließen nicht lange auf sich warten, doch Ronaldo (56.) und Moutinho (58.) schlossen zu ungenau ab. Die Türkei blieb dagegen trotz aller Anstrengungen harmlos und kassierte nach 61 Minuten das überfällige Gegentor. Innenverteidiger Pepe schaltete sich in den Angriff ein und spielte mit Gomes einen Doppelpass, dem er unter Mithilfe des eingewechselten Emre Asik aus elf Metern die Krone aufsetzte. Kurz darauf hätten die Portugiesen um ein Haar das 2:0 nachgelegt – Gomes köpfte eine Hereingabe Ronaldos allerdings nur an die Latte (65.). Das Team vom Bosporus probierte noch einmal alles und kam durch einen Kopfball von Asik (82.) sowie durch Tuncay, der innerhalb des Strafraums ein Luftloch schlug (89.), zu hochprozentigen Möglichkeiten. In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte dann die Seleccao in Person des neu in die Partie gekommenen und von Moutinho bedienten Raul Meireles den Schlusspunkt.

Christian Brackhagen



Sie liebt mich halt. Was soll ich machen?

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