Mehr möglich gewesen

von Günther Jakobsen09:34 Uhr | 07.11.2008

Auf dem schlechten Pflaster Spanien – am FC Barcelona und an Atletico Madrid waren die Königsblauen in diesem Jahr in der Champions League gescheitert – landete Schalke im UEFA-Cup ganz sanft. Gegen Racing Santander reichte eine gute Halbzeit zumindest für ein Unentschieden.

Der erste Durchgang gehörte den Gastgebern, jedoch fehlte ihnen die Durchschlagskraft, um ihre Dominanz wenigstens in Torchancen umzulegen. Die beiden größten Einschussgelegenheiten wären ohne gegnerische Mitarbeit zumal gar nicht zustande gekommen. Ein Fehlpass von S04-Abwehrchef Bordon leitete einen Angriff ein, an dessen Ende ein freigespielter Pereira den Ball am herausgeeilten Neuer nicht vorbringen konnte (3.). Kurz vor dem Pausenpfiff fälschte Engelaar eine Serrano-Hereingabe gefährlich aufs eigene Tor ab, doch Neuer parierte wieder (37.). Vorne versuchten Kuranyi & Co. vor der Pause unterdessen vergeblich, Schalkes Angriffsspiel zum Laufen zu bringen. Viele Fehlpässe hemmten den Spielfluss, dennoch besaßen die Gäste zumindest eine gute Möglichkeit, in Führung zu gehen: Engelaars Schuss ließ Santander-Goalie Tono abprallen, aber Kuranyis Abstauber rollte knapp an der Torlinie vorbei (19.).

Aus der Kabine kamen die Knappen mit etwas mehr Elan. Rakitic gab einen ersten Warnschuss ab, den Tono parierte (54.). Umso bitterer, dass die Gastgeber ausgerechnet in Schalkes stärkster Phase das nachholten, was ihnen zuvor nicht hatte gelingen wollen: Nach Munitis’ Hereingabe in den Strafraum scheiterte Pereira zwar an Neuer, aber im Nachsetzen war Tchité einen Schritt schneller als Bordon und drückte die Kugel über die Torlinie (59.). Jedoch holte Königsblau nur vier Minuten später zum Gegenschlag aus: Farfan spielte den Ball in den Rücken der Abwehr, wo der unbewachte Engelaar mit einem trockenen Schuss Tono keine Abwehrchance ließ. Mit dem einen Zähler waren die Schalker restlos zufrieden und verbrachten die restliche Spielzeit damit, das Resultat zu verwalten. Die durchschlagskraftlosen Hausherren sorgten nur noch ein weiteres Mal für Torgefahr. Im Anschluss an einen Freistoß landete Navas’ Kopfball allerdings auf dem Tornetz (66.). Hätten die Knappen mehr Kraft aufgewendet, sogar ein Sieg wäre nicht unvorstellbar gewesen, denn insgesamt blieb Racing harmlos und wurde entsprechend von seinen Fans auch mit Pfiffen bedacht.

Senthuran Sivananda



Wenn du mit Sammer zusammen arbeitest, freuste dich aufs Sterben.

— Reiner Calmund beim Sport1 Doppelpass