Meier drehte das Spiel

von Günther Jakobsen18:01 Uhr | 30.09.2012

Eintracht Frankfurts Höhenflug ging weiter. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg bewiesen die Hessen Moral und wandelten einen Rückstand noch in einen Sieg um. Matchwinner war mit Alex Meier ausgerechnet ein langjähriger Eintracht-Profi.

Eintracht Frankfurt hatte sich mit seinem sehr guten Saisonstart Respekt verschafft. Freiburgs Trainer Streich ließ Eintrachts starken Japaner Inui in Manndeckung nehmen und baute auch ansonsten auf eine stabile Defensive. Weil die Hessen ebenfalls zunächst auf Sicherheit bedacht waren, entstanden die ersten Torchancen bezeichnenderweise nach Standardsituationen. Nach einem Freistoß für Freiburg klärte Eintracht-Verteidiger Oczipka Schusters Schuss vor der Linie (9.). Auf der Gegenseite entwischte Inui mal seinem Bewacher Sorg. Makiadi konnte den Japaner mit einem Foul kurz vor der Strafraumgrenze bremsen. Den anschließenden Freistoß von Schwegler lenkte SCF-Keeper Baumann ins Toraus (14.). Auch die erste Möglichkeit aus dem Spiel heraus wurde durch eine Standardsituation eingeleitet. Nach einem Freistoß für die Breisgauer konterten die Hessen. Inui lief alleine auf das gegnerische Tor zu, aber scheiterte an Baumann (27.). Und im direkten Gegenzug kamen die Schwarzwälder ebenfalls zum Abschluss. Caligiuri traf lediglich das Außennetz (27.). Dann hielten sich eine Viertelstunde lang Freiburgs sichere Abwehr und Frankfurts geduldige Spielweise die Waage, bevor kurz vor dem Halbzeitpfiff Meiers artistischer Seitfallzieher knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (43.).

In der zweiten Halbzeit waren nur fünf Minuten gespielt, als die Freiburger überraschend in Führung gingen. Nach Schmids Flanke hatten die Breisgauer Glück, dass Eintrachts Innenverteidiger Zambrano ausrutschte. So kam Freis zum Abschluss. Der ehemalige Karlsruher scheiterte zwar am Frankfurter Schlussmann Trapp, aber den Abpraller beförderte Kruse in die Maschen. Allerdings hätte der Treffer nicht zählen dürfen, weil sich der Torschütze zuvor im Abseits befunden hatte. Die Frankfurter zeigten sich vom Gegentreffer erst einmal geschockt. Freiburg konnte den Ball von der eigenen Gefahrenzone fernhalten und war zweimal an einem 2:0 nah dran. Nachdem die Eintracht-Abwehr wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung schon abgeschaltet hatte, drosch Makiadi den Ball unbedrängt übers Tor (52.). Bei Schusters Distanzversuch sechs Minuten später war Trapp auf dem Posten. Nach einer Stunde hatte sich die Eintracht wieder erholt. Innerhalb von einer Minute zappelte der Ball gleich dreimal in einem der beiden Tornetze. Während den Treffern von Inui und auf der Gegenseite Freis wegen Abseits zu Recht die Anerkennung verwehrt blieb (66.), zählte Meiers herrliches Tor zum 1:1. Der inzwischen fast schon zu einem Frankfurter Urgestein mutierte Meier nahm nach Oczipkas Flanke den Ball mit der Brust an, drehte sich um seinen Gegenspieler Ginter und knallte dann die Kugel per Seitfallzieher ins Tor (67.). Die frenetischen Eintracht-Fans peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Die Freiburger ließen sich von so viel Offensivdrang anstecken. In einer nun rassigen Auseinandersetzung gelang den Hessen der Siegtreffer. Nach einer Ecke von Oczipka brauchte der fast zwei Meter große Meier nicht mal hochzusteigen, sondern nur seinen Kopf hinzuhalten, um die Kugel in die Maschen zu befördern (73.). Anschließend hatten die Hausherren das Geschehen sicher im Griff. Eine Schlussoffensive der Freiburger blieb aus. Stattdessen dezimierten sich die Schwarzwälder selbst. Der erst eine gute Viertelstunde zuvor eingewechselte Guedé gab in der Nachspielzeit Zambrano einen Kung-Fu-Tritt mit und sah dafür die Rote Karte. Der Frankfurter Verteidiger konnte sogar von Glück reden, dass er nur im Rücken getroffen wurde.

Senthuran Sivananda



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