Das Spitzenduo aus Hamburg und Leverkusen muss erst am Sonntag ran, aber Schalke könnte sich bis dahin zumindest vorübergehend auf den gleichen Punktelevel herangeschoben haben. Davor steht allerdings der Vergleich mit Titelverteidiger Wolfsburg ...
Die Floskel „Ausgerechnet gegen den Ex-Verein …“ wird in der Bundesliga gern angewandt. Und in Bezug auf Felix Magath könnte man sie fast als gesetzt betrachten: Bei nicht weniger als acht aktuellen Erstligaklubs (Schalke inklusive) war der einstige Mittelfeldcrack des HSV als Übungsleiter bzw. Manager tätig. Nun könnte die Phrase also wieder aufgetischt werden, sollte im Auftaktspiel des 6. Spieltages Wolfsburgs kleine Niederlagenserie „ausgerechnet“ gegen den Ex-Trainer enden, oder Magaths Königsblauen „ausgerechnet“ gegen dessen jüngstem Ex-Klub irgendetwas außergewöhnliches gelingen. Spannung verspricht diese Begegnung allemal.
Außergewöhnlich wäre es, wenn Aufsteiger 1. FC Nürnberg etwas bei den Bayern reißen würde. Im März 1992 holten die Clubberer den letzten von nur drei Bundesligasiegen in München (in 25 Spielen). Damals hatten die Nürnberger noch eine „Zaubermaus“ (Sergio Zarate) im Team, die zwei Tore des 3:1-Erfolges erzielte. Derzeit hakt es im Angriff der Franken. Die auswärts beim VfB Stuttgart gastierenden Kölner schlagen sich ebenfalls mit Abschlussproblemen herum. Dass die Geißböcke bei den Schwaben viele Gelegenheiten bekommen werden diese Schwächen zu beseitigen, ist fraglich. Für die unter Druck stehenden Stuttgarter droht sich eine große Lücke nach oben aufzutun, sollte diese Heimspielchance nicht zu einem Sieg genutzt werden.
In drei weiteren Samstagsspielen versuchen Hannover, Bochum und Mönchengladbach ihr Heimrecht positiv umzusetzen. Am nötigsten hätte der VfL Bochum einen Erfolg, der seine vier Zähler ausschließlich daheim erarbeitete. „Ein schwächerer Start bedeutet nicht, dass wir die gesamte Saison schlecht spielen müssen“, motivierte Trainer Marcel Koller seine Auswahl vor dem Spiel gegen Mainz. Die 96er waren bislang auswärts erfolgreicher (4 der 5 Zähler) und warten noch immer auf ihren ersten Heimsieg. Minimalistisch erscheint das Torverhältnis der „Roten“, mit dem man nach fünf Spieltagen immerhin den 11. Platz der Tabelle einnahm: 3:3. Alle Hannoveraner Treffer gehen auf Stajners Konto. Gladbach kann vermutlich gegen Hoffenheim wieder auf Schlussmann Bailly zurückgreifen; derweil Friend sich nach seiner Verletzungspause wieder als Option für den Angriff anbietet.
Die drei Europa-League-Starter müssen am Sonntag ran. Die Hertha (Platz 17) empfängt dann im Kellerduell den SC Freiburg (16), während sich Hamburg und Bremen auswärts Gegnern aus dem vorderen Tabellenbereich stellen müssen. Spitzenreiter HSV, 0:3 auf dem Wiener Parkett ausgerutscht, wird testen, was es mit der Unschlagbarkeit der Frankfurter auf sich hat. „Wir wollen so spielen, wie man in einem Heimspiel auftreten muss“, deutet Michael Skibbe an, dass die Hessen dem Tabellenführer nicht zwingend die Spielgestaltung überlassen wollen. Bremens Weg führt in die BayArena, wo mit Leverkusen eine Mannschaft wartet, die vier Siege aus den letzten vier Spielen generierte. „Wir haben uns in dieser Woche umfangreich und akribisch vorbereitet“, sieht sich Jupp Heynckes gewappnet für das Duell mit den Hanseaten, auch wenn Kadlec verletzt ausfällt und Augustos Einsatz fraglich ist. Hertha BSC muss definitiv ohne Keeper Drobny auskommen, der beim Europa League-Spiel gegen Ventspils (1:1) einen Muskelfaserriss erlitt.
André Schulin
Wer unter Klimaschefski ein Jahr durchhält, der ist einen großen Schritt weiter und braucht sich vor nichts mehr zu fürchten.
— Franco Foda über seine Zeit beim 1. FC Saarbrücken und Trainer-Schleifer Uwe Klimaschefwski.