Ein Spiel mit vielen Toren hatten sich beide Trainer gewünscht, aber zumindest aus Potsdamer Sicht hatte man die Verteilung der Treffer anders geplant. „Wir hatten ja viele Tore versprochen, aber von beiden Seiten“, sagte Turbine-Trainer Bernd Schröder nach den 90 Minuten, in denen sein Team gnadenlos unterging. 7:0 gewann der FCR 2001 Duisburg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam – und machte eine Woche nach dem Uefa-Cup-Gewinn den zweiten Titel der Saison perfekt.
Die Begegnung versprach auf dem Papier eine spannende Partie – der Tabellenzweite aus Potsdam hatte die Duisburgerinnen in der Liga zuletzt souverän (3:0) geschlagen, in der Hinrunde unentschieden gespielt (2:2). Ähnlich wie der FCR pflegt Potsdam an einem guten Tag schnellen, offensiven Fußball – heute sollte kein solcher Tag werden. Das Spiel begann ausgeglichen, die erste große Torchance hatten nach einer guten Viertelstunde gar die Potsdamerinnen. In der 18. Minute bediente Anja Mittag per Freistoß Babett Peter, die an den Pfosten köpfte. Zehn Minuten später kam Duisburg zur ersten richtig guten Chance – und traf. Simone Laudehrs Flanke fand Lira Bajramaj frei vorm Tor, die ihrem zukünftigen Verein volley den ersten Gegentreffer bescherte – unhaltbar für Desirée Schumann. Kurz darauf brachte Anja Mittag Torfrau Kathrin Längert mit einer missratenen Flanke in Bedrängnis, doch Längert konnte den Ball über die Latte heben. Potsdam war bis zu diesem Zeitpunkt im Spiel, hatte aber wenig Mittel, um sich gegen die routinierten Duisburgerinnen durchzusetzen. Die machten bei der nächsten Gelegenheit das 2:0 – auch das kein schlechtes: Lira Bajramaj, im Strafraum, passte zurück auf Annemieke Kiesel, die zog in vollem Lauf mit rechts ab und traf ins linke Eck (37.). Anja Mittag probierte es auf der Gegenseite kurz vor der Halbzeitpause aus der Distanz – ohne Erfolg.
Bernd Schröder brachte nach der Halbzeit für Viola Odebrecht im Mittelfeld Marie-Louise Bagehorn – doch bevor sich am Potsdamer Aufbauspiel Entscheidendes ändern konnte, machte Duisburg mit einem Doppelschlag binnen fünf Minuten alles klar: Erst traf Annemieke Kiesel (47.) zum zweiten Mal - jetzt mit dem linken Fuß und nach Vorarbeit von Femke Maes - , zwei Minuten später (49.) schob Maes selbst zum 4:0 ein. In der 54. Minute lieferte Kiesel dann die Vorlage für Inka Grings zum 5:0. Potsdam gab sich zwar zunächst nicht auf, konnte bei dem Spielstand aber auch nichts mehr beschicken. Die größte Chance hatte die eingewechselte Jessica Wich in der 68. Minute, ihr Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei. Duisburg blieb dagegen auch bei dem einsetzenden strömenden Regen treffsicher, souverän und Potsdams Abwehr löchrig. In der 86. Minute traf erneut Grings, in der 90. dann zu guter Letzt Alexandra Popp. 7:0: Das ist der bislang höchste Sieg im DFB-Pokal der Frauen. Der „Pott“ geht nach elf Jahren wieder nach Duisburg. Aus Potsdamer Sicht (Pokalsieger von 2004-06) war es ein rabenschwarzer Tag – und das beim vorerst letztmals in Berlin ausgetragenen Endspiel. Wo 2010 das eigenständige Finale der Frauen ausgetragen wird, wird noch entschieden. Zur Debatte stehen Köln, Leverkusen, Wolfsburg, Gelsenkirchen und Frankfurt am Main.
Astrid Labbert
Hertha-Manager Dieter Hoeneß wollte Santa Cruz. Der Aufsichtsrat genehmigte aber nur Santa Claus für die Weihnachtsfeier.
— Lästermaul Max Merkel über Hertha BSC und das Interesse an Roque Santa Cruz (,,Ich, Roque")