Nachdem ein Gewitter die Partie gleich nach Spielbeginn für eine knappe Stunde unterbrochen hatte, entwickelte sich eine flotte Auseinandersetzung mit Vorteilen für Frankreich, das nach der Pause per Doppelschlag den Sack zumachte und nicht mehr in Gefahr geriet.
Die Aktiven auf dem Platz waren beim Anpfiff aufgrund eines gewaltigen Gewitters mit Wolkenbruch bereits pitschnass und mussten unter erschwerten Bedingungen übers Geläuf rutschen. Schiri Kuipers aus Holland sah sich die Bedingungen knapp fünf Minuten an, ehe er die Partie unterbrach. Nach 55 Minuten Pause ging das Match weiter und wurde durch einen 18 Meter-Schuss von Benzema (6., Pyatov ohne Probleme) mit dem ersten Torschuss erstmals gewürzt. Bis auf wenige Stellen war der zuvor noch pfützenbedeckte Rasen wieder gut bespielbar und die Franzosen machten zuerst Tempo. Doch bis auf etwas Unruhe im 16er der Hausherren in einigen Szenen, ergab sich innerhalb der ersten Viertelstunde keine größere Torchance. Ein Abseitstor von Menez brachte den nächsten Aufreger (17.), war aber korrekt als solches erkannt. Die Ukraine tat sich offensiv wesentlich schwerer, kam kaum in den Strafraum der Blanc-Elf. Die erste Möglichkeit hatte Rechtsaußen Yarmolenko, schoss aus halblinker Position vom Rand des 16ers aber einen Meter rechts vorbei (25.). Eine Minute später zog Menez gegenüber die Kugel knapp über den Kasten, Benzema schoss weitere zwei Minuten danach erneut in die Arme von Pyatov, der auch in der nächsten Szene glänzend gegen den völlig freien Menez nach Riberys flacher Flanke reagierte (30.). Konoplyanka versuchte es auf der anderen Seite vom linken Strafraumrand, jagte die Kugel aber hoch auf die Tribünen (33.). Eine Minute später scheiterte Shevchenko aus spitzem Winkel von links an Lloris. Der Mitveranstalter kam also langsam immer besser in die Partie, konterte nun wirksamer, zeigte nun öfter Unsicherheiten in der französischen Deckung auf. Mexes antwortete per Kopf nach einer Nasri-Freistoßflanke (39.), doch Pyatov lenkte reaktionsschnell zur Ecke. Vor dem Pausenpfiff belagerten die Franzosen zwar weiterhin die ukrainische Spielhälfte, doch eine weitere Chance blieb aus.
Frankreich mit dem etwas besseren Start (48., u.a. scheiterte Nasri an Pyatov), doch auch Shevchenko und Tymoshchuk brachten Gefahr (49. und 50., beide knapp drüber). Das erste Tor gelang dennoch den Franzosen. Über Ribery und Benzema kam der Ball über links zu Menez am rechten Strafraumrand. Ein Haken nach links, ein Flachschuss ins rechte Eck: 1:0 für Frankreich (53.). Drei Minuten später legte Benzema erneut auf, diesmal setzte sich Cabaye gegen Gusyev durch und schoss flach ins rechte Eck: 2:0 für Frankreich (56.). Benzema selbst traf einmal mehr nur genau in die Arme von Pyatov (62.), doch die Franzosen spielten leichtfüßiger mit dem Vorsprung im Rücken, während die Blochin-Truppe im Vorwärtsgang stotterte. Nach einem Pfostenschuss von Cabay (65.) kam die Ukraine kurz etwas besser auf, doch zwei Spielerwechsel nahmen schnell den Schwung wieder heraus. Es folgten zwei Fehlversuche von Devic (71., links vorbei) und Ribery (72., Freistoß über den rechten Giebel), das Spiel ging hin und her, unterbrochen von weiteren Spielerwechseln, bis diese Kontingente ausgeschöpft waren. Erst ein Aliyev-Freistoß (82., weit drüber) brachte wieder etwas Spannung, ansonsten hatten die Franzosen das Spiel recht sicher im Griff. In der Schlussphase konnten beide Teams ihre Angriffe nicht mehr vernünftig zuende bringen, so dass es beim 2:0 für die Franzosen blieb.
Ulrich Merk
Das ist das Schicksal eines Trainers. Er macht es entweder nicht richtig oder er macht es komplett falsch.
— Niko Kovac