Nachdem Bayern München am Freitag gegen Dortmund vorlegte, zogen Leverkusen, Nürnberg, Gladbach und Mainz mit ihren Samstag-Siegen nach. Lange Gesichter dagegen in Hamburg und Schalke. Die beiden Mitfavoriten kamen gegen Bielefeld bzw. Frankfurt vor eigener Kulisse nur zu einer 1:1-Punkteteilung. Totale Fehlstarts mussten Stuttgart und Aachen eingestehen, die vom Club und der Bayer-Werkself glatte 0:3-Niederlagen hinnehmen mussten.
Den Start in die 44. Bundesligasaison hatte sich die Elf von Mirko Slomka wahrlich anders vorgestellt. Gegen eine lange Zeit total überfordert wirkende Mannschaft von Eintracht Frankfurt lief die erste Halbzeit zwar überaus vielversprechend, doch die Ausbeute zur Halbzeit war nur ein Tor von Neuzugang Halil Altintop (30.). Der FC Schalke 04 wusste auch in der ersten Phase nach dem Pausentee die Partie zu bestimmen, doch ein verschossener Foulelfmeter von Lincoln (Pröll hielt den schwachen Schuss, 50.) wendete nach und nach das Spiel. Die Königsblauen ließen nach und Frankfurt konterte in der 72. durch einen Kopfball von Amanatidis entscheidend. Gegen den ideenlosen Favoriten brachte die Eintracht das Remis recht sicher über die Zeit.
Auch der Hamburger SV konnte im Heimspiel gegen Außenseiter Arminia Bielefeld nicht überzeugen. Vor allem im Angriff fehlte es, wie bereits gegen Osasuna, an der nötigen Entschlossenheit im Abschluss. Die Ostwestfalen standen hinten sehr stabil und konterten vor allem in der 33. Minute messerscharf. Eigler schloss den guten Angriff erfolgreich ab. Die Aufholjagd der Doll-Truppe wurde mit Engagement aber ohne große Klasse angegangen. Einzig Sanogo brachte die Kugel noch im Tor von Schlussmann Hain unter (67.). Getroffen wurde danach zwar noch das Aluminium, doch die Arminia hielt das 1:1.
Alemannia Aachen durfte nach langer Bundesligaabstinenz die Rückkehr ins Oberhaus nicht zu den großen Geschichten in der Vereinsgeschichte hinzuzählen. Gegen ein stark aufspielendes Team von Bayer Leverkusen hatte der Aufsteiger nie wirklich eine Chance, Punkte einzusacken. Zuerst holte sich Keeper Nicht (22.) unnötig die Rote Karte ab, dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Ramelow (32.) und Castro (45.) brachten die Werkself verdient vor der Pause in Front und Rolfes machte mit dem schönsten Tor des Tages nach einer Stunde den Sack zu. Der Rest war Schaulaufen der Skibbe-Elf, die allerdings noch Babic, ebenfalls durch Platzverweis, verlor.
Ganz mies rutschte der VfB Stuttgart vor eigenem Publikum gegen den 1. FC Nürnberg zum Einstieg in die Saison aus. Die effektiven Clubberer ließen hinten nichts zu und schlugen vorne bereits vor dem Seitenwechsel zweimal clever zu. Vittek (36.) und Schroth (45.) verwerteten die Vorlagen von Banovic perfekt. Auch den dritten Treffer der Meyer-Elf durch Saenko (78.) legte Banovic mustergültig auf. Die Stuttgarter enttäuschten maßlos, spielten wie ein Abstiegskandidat und waren nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Sturm von allen guten Geistern verlassen. Bereits am ersten Spieltag ganz dunkle Wolken über der Schwabenmetropole. Der Club machte da weiter, wo nach der tollen Rückrunde der letzten Saison aufgehört wurde.
Lange Zeit tat sich der FSV Mainz 05 gegen Aufsteiger VfL Bochum überaus schwer. Ohne seine beiden neuen Angreifer Szabics und Edu hatte die Startelf von Coach Klopp anfangs kaum Torchancen. Dann nahm sich Nachwuchsmann Damm ein Herz und lochte zum überraschenden Führungstreffer (29.) ein. Bochum hielt zwar weiterhin gut dagegen, blieb vorne jedoch ohne Durchschlagskraft. Die Vorentscheidung fiel nach einem Foul von Lense an Feulner durch einen verwandelten Elfmeter Azaouaghs (71.). Der abgefälschte, indirekte Freistoß von Zdebel brachte den VfL zwar noch heran (86.), doch Mainz ließ sich die Punkte in den Schlussminuten nicht mehr nehmen.
Auch Borussia Mönchengladbach sah gegen kompakt verteidigende Kicker des Aufsteigers Energie Cottbus lange Zeit nicht wie ein Sieger aus. Im ersten Durchgang hätten die Lausitzer sogar einen Vorsprung verdient gehabt, doch die Tore machte das Team von Jupp Heynckes nach der Pause. Zuerst nickte Svensson ein Zuspiel von Neuville zum 1:0 (50.) ein, ehe der Nationalspieler zehn Minuten später einen Foulelfmeter zum Endstand verwandelte. Die Gelb-Rote Karte für den Cottbuser Aidoo (54.) nach zu hartem Tackling war dafür mit Spiel entscheidend. Zehn Energie-Kicker konnten das Blatt dann nicht mehr wenden. Überzeugend war der Gladbacher Erfolg jedoch nicht.
Es ist wie mit Omeletts und Eiern. Ohne Eier keine Omeletts! Es hängt von der Qualität der Eier ab. Im Supermarkt hat es Eier der ersten, zweiten und dritten Klasse. Einige sind teurer, einige lassen dich bessere Omeletts machen. Wenn die Erste-Klasse-Eier weg sind, hast du ein Problem.
— Jose Mourinho