Mixed Zone

Russland nach WM-Turnier im Fußball-Fieber

von sid05.02.2019 | 10:14 Uhr

In Russland grassiert auch nach der WM-Endrunde im Sommer 2018 noch das Fußball-Fieber. Datenanalysen der Spiele in der nationalen Premjer-Liga bis zu Beginn der Winterpause im vergangenen Dezember ergaben einen Anstieg der Zuschauerzahlen von rund 30 Prozent gegenüber der vorangegangenen Saison auf durchschnittlich 17.000 Besucher.

Russland

Fifa-Weltrangliste: 30Stand:

Zum Boom tragen auch die für das WM-Turnier neu gebauten oder modernisierten Stadien bei. Eine Hausse aufgrund der attraktiven Arenen erleben auch unterklassige Klubs in WM-Spielorten: Wolgograd mit 22.000 Zuschauern und Nischni Nowgorod mit fast 20.000 Besuchern übertrafen bislang sogar den Erstliga-Durchschnitt, den Saransk mit fast 15.000 zahlenden Kunden auch nur knapp verfehlte.

Die Begeisterung wird durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen flankiert. Der Kreml hatte die Milliarden-Ausgaben für die WM-Arenen immerhin auch mit einer nachhaltigen Nutzung der Stadien legitimiert.

In Nischni Nowgorod bewahrten die Behörden einen Verein in der Hoffnung auf einen Premjer-Liga-Aufstieg vor der Insolvenz und gewähren neuen Sponsoren des Vereins deutliche Steuervorteile.

Auf Anordnung der Regierung verzog außerdem Dynamo St. Petersburg in die Schwarzmeer-Stadt Sotschi und firmiert in der 2. Liga als FC Sotschi, damit im Fischt-Stadion der Olympischen Winterspiele 2014 nach den WM-Spielen auch dauerhaft professioneller Fußball geboten wird.

Gleichwohl kommen auf die WM-Regionen Probleme zu. Ein Jahr nach Ende des WM-Spektakels gibt Russlands Regierung die Zuständigkeit für die Stadien und damit auch für die anfallenden Betriebskosten zwischen jährlich umgerechnet drei bis fünf Millionen Euro an die einzelnen Regionen ab.

(sid)