Mixed Zone

U17-WM-Halbfinalspiele fix: Nachbarderby und lusophones Duell

von Tim Bosnjak23.11.2025 | 15:29 Uhr
Austria v Japan : Quarter-final- FIFA U-17 World Cup Qatar 2025 BAustria players celebrate after winning the FIFA U-17 World Cup Qatar 2025 Quarter-final match between Austria and Japan in Doha, Qatar
Foto: Austria v Japan : Quarter-final- FIFA U-17 World

Am gestrigen Freitagabend wurden die Viertelfinalspiele der U17-Weltmeisterschaft in Katar ausgetragen. Gleich dreimal machte nur ein Tor den Unterschied aus und unter den traditionellen Größen schleicht sich auch ein Außenseiter zur Überraschung des Turniers.

Johannes Moser
FC LieferingMittelfeldÖsterreich
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Person
Fuß
R
Saison 2025/2026

2. Liga

Spiele
9
Tore
1
Vorlagen
1
Karten
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Österreich 1:0 Japan

Die österreichische U17-Mannschaft ist auf einem Höhenflug. Spätestens seit dem 4:0 gegen England im Achtelfinale kann von einem Erfolgslauf gesprochen werden. Mit Japan wartete eine spielstarke Mannschaft, die sich zuvor im Elfmeterschießen gegen Nordkorea durchsetzte. Zwar boten sich der Samurai Blue eine Gelegenheit nach der anderen, doch sowohl Schwäche im Abschluss als auch eine starke Leistung von Keeper Daniel Posch waren der Grund für das Ausbleiben des Torerfolgs. Die Österreicher selbst waren in der 49. Minute erfolgreich. Nach einer Ecke brachte Mittelfeldspieler Johannes Moser vom FC Liefering sein Land von der Strafraumgrenze aus in Führung. In der Nachspielzeit scheiterte sein Teamkollege Hasan Deshishku noch beim Strafstoß am japanischen Schlussmann Ethan Scally.

Italien 1:0 Burkina Faso

Im zweiten Spiel war Italien gewarnt vor der Mannschaft von Burkina Faso. Die Deutschland-Bezwinger des Achtelfinals wollten erneut für eine Überraschung sorgen, während die Squadra Azzurra zum ersten Mal seit 38 Jahren den Halbfinaleinzug suchten. Ein ausgeglichenes Spiel ergab Chancen für beide Teams. Burkina Faso war der Führung mit einem Schuss auf den Querbalken in der 20. Minute sehr nahe. Auch eine Doppelchance vier Minuten vor der Halbzeitpause konnte abgewehrt werden. Die Erlösung für Italien kam erst in der 82. Minute. Empoli-Stürmer Thomas Campianello blieb bei einem missglückten Abstoß wachsam, eroberte den Ball und nutzte den Fehler zum einzigen Tor der Partie aus.

Portugal 2:0 Schweiz

Im Achtelfinale fegte der aktuelle U17-Europameister Portugal mit einem 5:0 über Mexiko hinweg, ging also dementsprechend mit Selbstvertrauen in das Aufeinandertreffen mit der Schweiz. Die Eidgenossen selbst wollten bei ihrer erst zweiten Teilnahme an einer U17-WM den Titelerfolg von 2009 wiederholen. Damals waren unter anderem Namen wie Granit Xhaka, Ricardo Rodríguez oder Haris Seferovic dabei.

Beide Mannschaften waren bemüht um den ersten Treffer und verpassten diesen mehrmals nur knapp. Aus diesem Hin und Her ging Portugal als Gewinner hervor. Einen langen Ball kann die Schweizer Abwehr in der 41. Minute nicht verteidigen, Anisio Cabral setzt sich durch und Mittelfeldspieler Mateus Mide vollendet zur Führung. Letztlich ist es Linksverteidiger José Neto, der acht Minuten nach Wiederbeginn mit einem satten Linksschuss das zweite portugiesische Tor erzielt. Im Anschluss sucht die Schweiz zwar den Anschlusstreffer, doch auch dem Freiburger Mladen Mijajlovic, der sich gut präsentiert, gelingt es nicht, das Netz zum Zappeln zu bringen.

Marroko 1:2 Brasilien

Ein talentvolles Spiel sollte die Begegnung zwischen Marokko und Brasilien bedeuten. Der U17-Afrikameister trifft auf den U17-Südamerikameister, wobei sich Marokko seit der Weltmeisterschaft 2022 in Katar am aufsteigenden Ast befindet. Bei der Selecao weckt indes bereits der ein oder andere Kicker Begehrlichkeiten bei Europas Top-Klubs.

Den besseren Start erwischten schließlich die Brasilianer. Nachdem eine VAR-Challenge von Marokko zu Beginn nicht zu einem Strafstoß geführt hatte, erwischte Bahia-Stürmer Dell eine von hinten herausgespielte Kombination über rechts perfekt zur Führung nach 16 Minuten. Marokko kam folglich nicht wirklich vor das brasilianische Tor und wartete lange auf den glücklichen Moment. Den gab es in der Nachspielzeit, als nun doch der Elfmeter gegeben wurde. Mittelstürmer Ziyad Baha verlud Brasiliens Schlussmann Joao Pedro und glich zur Pause aus.

Im zweiten Durchgang war ebenfalls Brasilien mehr am Drücker, doch noch ohne das notwendige Offensivglück. Nachdem eine Baha-Chance aus dem Spiel verteidigt werden konnte, zeigte Dell erneut seinen Torriecher. Einen Einwurf bekommt die marokkanische Hintermannschaft nicht gut genug verteidigt, bevor der Stürmer nach einer Kopfvorlage von Tiaguinho perfekt durchläuft und in der 94. Minute zum späten Sieg einnetzt.

Im ersten Halbfinale werden somit Österreich und Italien ein Nachbarschaftsduell austragen. Im zweiten Spiel kommt es zum lusophonen Aufeinandertreffen zwischen Portugal und Brasilien.