Bevor Michael Frontzeck Trainer wurde, glich der Borussia-Park keinem Fohlenstall, sondern eher einem Mastbetrieb. Zwischen 2004 und 2009 verschliss Mönchengladbach sieben Übungsleiter und holte 57 neue Spieler.
Für die neue Saison verstärkte sich die Borussia mit nur vier Neuzugängen. Die beiden Talente Bamba Anderson (Fortuna Düsseldorf) und Jens Wissing (Preußen Münster) dürften erst einmal nicht an den bisherigen Stammspielern in der Viererkette vorbeikommen. Der derzeit verletzte Igor de Camargo (Standard Lüttich) und Mohamadou Idrissou (SC Freiburg) können sich dagegen wohl in die Startelf spielen. Und Frontzeck hat sehr gute Chancen, als erster Borussia-Trainer seit Bernd Krauss zwei komplette Bundesliga-Spielzeiten am Stück absolvieren zu dürfen.
Nachdem die Elf vom Niederrhein die vergangene Saison ohne Existenzängste überstanden hatte, träumten einige Borussen schon vom internationalen Wettbewerb. Trainer Frontzeck und Manager Max Eberl jedoch nicht - noch nicht. Aber auch die Ansprüche der beiden sind gestiegen. Vergangene Saison war noch der Klassenerhalt das erklärte Ziel, diese Spielzeit ist es schon ein Tabellenplatz im gesicherten Mittelfeld und zwar zu Recht.
Langfristig soll allerdings eine Mannschaft entstehen, die durchaus die Europapokal-Plätze in Angriff nehmen kann, wann genau, das wollen die Mönchengladbacher jedoch nicht verraten. Das Gerüst für eine glorreichere Zukunft ist schon da, die zweite Reihe noch nicht. Leistungsträger wie Dante und Marco Reus konnten gehalten und mussten nicht wie im Vorjahr Marko Marin (Werder Bremen) und Alexander Baumjohann (Bayern München, jetzt Schalke 04) abgegeben werden. Mit Juan Arango, Filip Daems und Idrissou sind nur drei aus der Startelf 30 Jahre oder älter.
Voraussichtliche Aufstellung: Bailly - Levels, Brouwers, Dante, Daems - Bradley, Marx - Reus, Arango - de Camargo - Idrissou
Gott hat es so gewollt.
— Der Brasilianer Adhemar über seine drei Tore beim Bundesliga-Debüt für den VfB Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern (6:1).