München im Fokus

von Günther Jakobsen16:08 Uhr | 23.11.2007

Nach beendeter Länderspielpause läutet die Bundesliga mit dem 14. Spieltag den Schlussspurt vor der Winterpause ein. Dabei kehren drei Trainer zu ihren ehemaligen Arbeitgebern zurück und stehen dort unter gehörigem Erfolgsdruck. Spannend wird es auch am Sonntag, wenn Rostock zum Nordderby nach Hamburg reist.

Den Anfang machen am Freitag der Karlsruher SC und Hertha BSC Berlin. Der bärenstarke Aufsteiger, der sich jüngst einen 0:4-Aussetzer in Bremen erlaubte, muss nicht nur auf Stammkeeper Miller verzichten, sondern auch auf die erkrankten Timm und Iashvili. Auf Seiten der Hauptstädter werden der verletzte Lucio sowie Mineiro und Gilberto fehlen, die mit der brasilianischen Nationalmannschaft in Sachen WM-Qualifikation unterwegs waren und erst kurz vor Spielbeginn zurückerwartet werden. Dennoch lautet das Ziel der Hertha, dem Heimerfolg gegen Hannover den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison folgen zu lassen. Besondere Brisanz verspricht am Samstag das Aufeinandertreffen zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg. Beide Klubs konnten in den vergangenen Wochen nicht überzeugen und müssen deshalb dringend punkten. Dies gilt vor allem für den Rekordmeister, der nach seinem furiosen Start zunehmend von der Realität eingeholt wurde und in den letzten drei Partien ohne Sieg blieb. Für zusätzliche Unruhe sorgte Uli Hoeneß’ Wutausbruch auf der Jahreshauptversammlung sowie die vorangegangene öffentliche Kritik von Karl-Heinz Rummenigge an Coach Hitzfeld. Dessen entlassener Vorgänger Felix Magath würde den alten Arbeitgeber natürlich liebend gerne noch tiefer in die Misere stürzen, was dem VfL nach zwei Niederlagen auch gut zu Gesicht stünde. Ebenfalls unterdurchschnittliche Leistungen boten zuletzt die Schalker, die nun beim Tabellenfünften Hannover gastieren. Obwohl der S04 seit der achten Runde auf einen Dreier wartet, macht man sich hoffnungsfroh auf den Weg in den Norden, da Kuranyi, Altintop, Varela und Özil wieder fit sind und Kapitän Bordon seine Gelbsperre abgesessen hat. Eine besondere Begegnung wird es für Heimkehrer Mirko Slomka, der von 1989 bis 2004 für die 96er tätig war.

Mit Schlusslicht Energie Cottbus und dem Drittletzten aus Nürnberg haben zwei Vereine aus dem Keller des Klassenspiegels extrem wichtige Heimpartien vor der Brust. Bevor die Schützlinge von Hans Meyer am Sonntag die Gelegenheit dazu haben, sich mit einem dreifachen Punktgewinn an Gegner Dortmund (Platz 13) heranzupirschen, begrüßen die Lausitzer Bremen. Alles andere als eine leichte Aufgabe, zumal die Werderaner sechs der vergangenen acht Spiele für sich entschieden und demzufolge voller Selbstvertrauen das Grün betreten werden. Darauf müssen Boubacar Sanogo und Carlos Alberto verzichten. Unter der Woche setzten sich die beiden Neuzugänge im Training handgreiflich auseinander und wurden daraufhin von Übungsleiter Thomas Schaaf bis Sonntag suspendiert. Genau wie Cottbus und Nürnberg, so ist auch der dazwischen rangierende MSV Duisburg (neun Zähler) bei seinem Auftritt im Westduell gegen Leverkusen zum Punkten verdammt, um nicht den Anschluss an Rostock zu verlieren. Den Mecklenburgern, die den jämmerlichen Saisonbeginn inzwischen mit starken Leistungen vergessen gemacht haben, steht am Sonntag das Nordderby in Hamburg bevor. Mit Frank Pagelsdorf reist dabei an diesem Spieltag der dritte Trainer zu seinem ehemaligen Arbeitgeber. Für den HSV, punktgleich mit Bremen auf Platz drei, ist es die erste Partie seit Coach Huub Stevens seinen Abschied zum Ende dieser Spielzeit angekündigt hat. In Bochum treffen der heimische VfL und Arminia Bielefeld aufeinander, die – bei jeweils 15 Zählern – zurzeit lediglich das Torverhältnis voneinander trennt. Die Arminen schafften gegen Nürnberg (3:1) den lange herbeigesehnten Befreiungsschlag und wollen nun bei einem Konkurrenten um den Klassenerhalt unbedingt nachlegen. Selbiges gilt für die Stuttgarter, die ihren deutlichen Aufwärtstrend mit zuletzt drei Siegen hintereinander gegen Frankfurt bestätigen möchten.

Christian Brackhagen



In der Pressekonferenz drehen sich von zehn Fragen an mich fast alle um Abramowitsch.

— Kai Havertz, FC Chelsea, in BILD am SONNTAG zur Frage, wie er die Situation um den Klub und Besitzer Roman Abramowitsch seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges wahrnimmt.