Ein nach dem Trainerwechsel deutlich selbstbewussterer VfB Stuttgart hatte das Spiel gegen Unirea Urziceni schon nach elf Minuten für sich entschieden. Zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte qualifizierten sich die Schwaben damit für das Champions-League-Achtelfinale.
Gleich in seinem ersten Spiel als neuer VfB-Trainer veränderte Christian Gross die Mannschaft gegenüber der vergangenen Ligapartie gegen Bochum (1:1) auf sechs Positionen. Die taktische Ausrichtung war dieselbe, die Einstellung jedoch nicht. Mutig und flott spielten die Schwaben nach vorne, entwickelten viel Durchschlagskraft und hatten zudem das Glück diesmal auf ihrer Seite. Denn in der Anfangsphase saß jeder Torschuss des Gastgebers, der so seine Führung im Drei-Minuten-Takt auf eine für Urziceni nicht mehr erreichbare Höhe schraubte. Ausgerechnet der Rumäne Marica eröffnete den Torreigen gegen seine Landsleute, indem er eine Khedira-Flanke einnickte (5.). Im Anschluss an eine abgewehrte gegnerische Ecke lief Träsch vom Mittelkreis bis zur Strafraumgrenze und schloss den Konterangriff mit einem leicht abgefälschten Schuss in die lange Ecke erfolgreich ab (8.). Und wie den ersten bereitete der rechtzeitig von seiner Verletzung genesene Khedira ebenfalls den dritten Treffer vor, Pogrebnyak setzte sich dann gegen zwei Gegenspieler durch und schob durch die Beine des gegnerischen Schlussmanns ein (11.). Auch wenn der VfB sein hohes Tempo aus der Anfangsphase nicht mehr halten konnte, blieb er die deutlich dominierende Mannschaft und besaß Chancen, auch die letzten Restzweifel zu beseitigen. Unter anderen Khedira (14., 36.) und Gebhart (19.) scheiterten im Abschluss.
In der ersten Halbzeit spielten sich die Rumänen keine nennenswerte Einschussgelegenheit heraus, und danach hatten sie nur einem Stuttgarter Abwehrfehler ihre Rückkehr ins Spiel zu verdanken. Ein paar Meter vor dem eigenen Strafraum schoss sich Boka selbst an, so dass der Ball vom Bein des Ivorers zu Semedo sprang, der alleine vor Lehmann mühelos verwandelte (46.). Stuttgart blieb die bessere Mannschaft, Urziceni bot aber nach dem erzielten Anschluss mehr Widerstand. Trotzdem waren die Hausherren weiterhin einem weiteren Treffer näher als die Gäste dem 2:3. Das befreiende vierte Tor wollte der Platzelf nicht mehr gelingen, weil Gebhart seinen Versuch an den rechten Pfosten setzte (72.) und er (78.) genauso wie Khedira (47.), Rudy (59.) und der eingewechselte Cacau (85., 89.) weitere Möglichkeiten ausließ. Mehr als der Ehrentreffer glückte auch dem Gast nicht. Semedo vergab die beste Möglichkeit, den Rückstand bis auf ein Tor zu verkürzen – Lehmann lenkte den Schuss ins Toraus (50.). Wer weiß, wie die Partie ansonsten verlaufen wäre.
Senthuran Sivananda
Alle reden vom Goldenen Plan Ost. Wir Bayern aber tun etwas. Wir geben drei Punkte nach Rostock und drei nach Cottbus und belassen es nicht beim Daumendrücken.
— Franz Beckenbauer